Basketball

Sensationssieg der TSG Bergedorf Stargazers

| Lesedauer: 4 Minuten
Hanno Bode
Nach der Schlusssirene kannte der Jubel der Bergedorfer Basketballer über den überraschenden Sieg gegen den Tabellenführer Berlin Braves keine Grenzen.

Nach der Schlusssirene kannte der Jubel der Bergedorfer Basketballer über den überraschenden Sieg gegen den Tabellenführer Berlin Braves keine Grenzen.

Foto: Hanno Bode / BGZ/Hanno Bode

Damit hatte niemand gerechnet: Mit 79:77 haben die „Sternengucker“ dank einer grandiosen Defensive die Berlin Braves bezwungen.

Hamburg. Bereits in den ersten beiden Vierteln hatten die Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers im Duell mit dem verlustpunktfreien Tabellenführer Berlin Braves 2000 gemerkt, dass sie dem haus­hohen Favoriten überraschend gut Paroli bieten konnten. Lediglich mit 43:47 lag das Team von Coach Björn Fock zur Halbzeit gegen die mit Zweitliga-erfahrenen Spielern gespickten Hauptstädter zurück.

Und als der krasse Außenseiter im dritten Abschnitt nach einem Drei-Punkte-Wurf von Prince Hukporti sowie einem kurz darauf folgenden Korbleger von Lars Fock plötzlich gar mit 61:54 in Führung ging (27.), verwandelte sich die mit 150 Zuschauern gut gefüllte Sporthalle Fährbuernfleet in Neuallermöhe endgültig in ein Tollhaus.

TSG-Basketball-Abteilungsleiter ahnte früh die Sensation

Es gab donnernden Applaus und Anfeuerungsrufe für die junge Bergedorfer Mannschaft, während sich die Berliner bei einer von ihnen genommenen Auszeit zu sammeln versuchten. „Hier liegt eine Sensation in der Luft“, frohlockte TSG-Basketball-Abteilungsleiter Peter Salzmann. Sein Gefühl sollte ihn nicht täuschen. Die „Sternengucker“ siegten dank einer grandiosen Leistung mit 79:77 und feierten ihren zweiten Saisonsieg.

Nach dem Ertönen der Schluss­sirene herrschte auf dem Parkett ­pure Ekstase. Bergedorfs Korbjäger sprangen sich wild in die Arme und tanzten im Mannschaftskreis, in dessen Mitte der schwer verletzte Marc Mucha (Totalschaden im rechten Knie) auf Krücken stand und den Tränen nahe war.

Grundstein des Erfolgs war die Defensive

„Es freut mich einfach, dass sich die Mannschaft endlich einmal belohnt hat“, sagte Coach Fock, der damit von seinen Schützlingen ein nachträg­liches Hochzeitsgeschenk in Form von zwei Punkten bekam. Er war eine Woche zuvor in den Hafen der Ehe eingelaufen und hatte am Tag vor der Partie zudem Richtfest gefeiert. Nun gab es für ihn als i-Tüpfelchen auf eine ereignisreiche Woche noch eine faustdicke Sensation.

Den Grundstein für den Erfolg legte die TSG durch ihre erneut überragende Defensive. Es war beeindruckend, mit welcher Robustheit und Beinarbeit die Hausherren unter ihrem eigenen Korb zu Werke gingen. Und auch im Angriff, in dem zu Saisonbeginn noch nahezu alles über Neuzugang Matej Jelovcic lief, ist ein deutlicher Entwicklungsprozess zu erkennen.

Sonderlob für Prince Hukporti

Die Lauf- und Passwege werden immer besser, sodass nun auch andere Spieler in viel bessere Wurfpositionen kommen. Gegen Berlin trafen neben Jelovcic, der mit 26 Punkten erfolgreichster TSG-Schütze war, in Alonzo Bakija (17) und Prince Hukporti (15) zwei weitere Akteure zweistellig. Letzterer erhielt von seinem Trainer ein Sonderlob. „Prince hat ein super Spiel gemacht“, sagte Fock.

Der Sieg seines Teams war umso bemerkenswerter, da Topscorer und Kapitän Aleksandar Postic erkältungsbedingt fehlte. Allerdings konnten auch die Gäste nicht all ihre Leistungsträger aufbieten, sodass Bergedorfs Coach die Sensation nüchtern einordnete: „Wären alle bei ihnen dabei gewesen, hätten wir keine Chance gehabt.“

Am 6. November Heimspiel gegen SG Braunschweig

So aber errang die TSG zwei Bonuspunkte im Abstiegskampf, die sie nun am 6. November im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht SG Braunschweig veredeln möchte. „Das Spiel müssen wir gewinnen, wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen“, erklärte Fock, dessen Team zuvor am kommenden Sonnabend (15 Uhr) auswärts beim ASC 46 Göttingen, dem Fünften des Klassements, erneut als krasser Außenseiter antritt. Doch in dieser Rolle scheinen sich die Bergedorfer ja äußerst wohl zu fühlen...

TSG-Punkte: Matej Jelovcic (26), Alonzo Bakija (17), Prince Hukporti (15), Malte Steffens (7), Lars Fock, Bahaa Al Deen Allababidi (je 6), Mathis Gierga (2).