Lohbrügge. Die Steine engen den Platz an den Grundstückseinfahrten am Reinbeker Redder ein, Anlieger fürchten Gefahren. Was dahintersteckt.

Es war ausgerechnet am Freitag, den 13. Mai. Der Tag, an dem die Steine an den Reinbeker Redder kamen. Das Ehepaar Gisela und Hans-Joachim Hensel steht kopfschüttelnd vor den massiven Brocken, die rechts neben ihrer engen Grundstücksausfahrt direkt neben dem Grünstreifen mit Bäumen plötzlich auftauchten. Ohne jedwede Vorwarnung.

Seit dem Jahr 1980 lebt das Ehepaar am Reinbeker Redder und traute am jenem Freitag den eigenen Augen nicht. Genau dort, wo gern Besucher der Häusergemeinschaft der Nummern 38 bis 42 f parken. Oder auch mal Handwerker, Liefer oder Paketdienste. Das geht nun nicht mehr und erzeugt Ärger bei den Anliegern.

Reinbeker Redder: 100 Findlinge engen den Platz ein

Die Hensels und ihre Nachbarn haben zwar jeder selbst einen eigenen Stellplatz, teilweise zudem eine eigene Garage. Gisela Hensel skizziert aber das Problem: „Wenn Lieferwagen, Handwerker und auch die Müllabfuhr hierher kommen, können wir kaum aus unserer Gemeinschaftsausfahrt herausfahren, weil die sich ja nun direkt davor stellen müssen.“ Besonders kurios sei die Situation an den Tagen, wenn der Hausmüll abgeholt wird – dann versperren zeitweilig 22 Gelbe Tonnen den begrenzten Raum.

Ein weiteres Dilemma: Der kombinierte Fuß- und Radweg entlang des Reinbeker Redder werde auch von vielen Schulkindern, zum Beispiel von der Grundschule Mendelstraße, genutzt. Zwar glaubt Hans-Joachim Hensel, dass sich jeder Anlieger vorsichtig mit dem eigenen Pkw aus den beengten Einmündungen heraustaste, aber: „In einem unaufmerksamen Moment kann man jemanden anfahren. Hier sind nun mal viele Ausfahrten unübersichtlich, da muss man durch die Steine eine ohnehin gegebene Unfallgefahr doch nicht erhöhen“, schimpft Hans-Joachim Hensel.

Parkplätze am Reinbeker Redder reichen nicht aus

Zudem fragen sich die Hensels und ihre Nachbarn, wie es in Zukunft weiter werden soll. Genau gegenüber liegt das Restaurant Das Treibhaus, beim Sonntagsbrunch reiche der dortige Parkplatz für Gäste oftmals nicht aus. Da wurde dann gern mal auf die andere Straßenseite ausgewichen – ab sofort unmöglich. Auch der fortschreitende Wohnungsbau auf dem ehemaligen Areal von Blumenhof Kehr direkt neben dem Treibhaus bringt womöglich neuen Autoverkehr und Parkplatzsuchende mit sich

„Es ist schon merkwürdig, dass wir vorab gar nicht informiert wurden“, ergänzt Monika Berghahn, eine Nachbarin der Hensels, zum Ärger um die schweren Steine, die nun entlang des Reinbeker Redder liegen. Wer steckt dahinter?

Bezirksamt: Maßnahme ist mit Polizei abgesprochen

Es ist das Bezirksamt, das aktuell rund 100 Findlinge an besagter Straße von den Hausnummer 40 bis 108 setzt. „Wir stellen nur den ordnungsgemäßen Zustand wieder her, das müssen wir vorher nicht ankündigen“, heißt es seitens der Verwaltung zum Punkt einer etwaigen Vorenthaltung von Informationen.

Denn: Mit der Steinelegung werde nur das nicht erlaubte Parken im Straßenbegleitgrün verhindert. Eine Maßnahme, die mit der Polizei abgesprochen sei und zudem die Natur schützen solle. Denn die abgestellten Fahrzeuge wurden zumeist dort geparkt, wo im Boden die Wurzeln der Straßenbäume verlaufen. Der Boden sei dadurch verdichtet worden. Bisher seien keine Bäume geschädigt worden, doch so weit will es in der Verwaltung niemand kommen lassen.

Diese Auskünfte dürften gar nicht zur Zufriedenheit der Bewohner am Reinbeker Redder beitragen. Gisela Hensel fordert rigoros: „Steine wegnehmen und Parkplätze schaffen!“ Die Lohbrüggerin hat unter anderem die Lokalpolitik mit ihrem Protest angeschrieben.