Hamburg. 324 weitere Plätze für Flüchtlinge entstehen aktuell an der Brookkehre. Behörden laden nun die Anwohner zum Informationsabend ein.

An der einen Stelle verschwinden die Container, an einer zweiten werden sie gerade erst aufgebaut: Im Bezirk Bergedorf gibt es bei den Unterkünften für Asyl- und Schutzsuchende quasi einen Wechsel. Während aktuell am Curslacker Neuen Deich Hamburgs wohl marodeste Flüchtlingsunterkunftabgebaut wird, entstehen seit Januar an der Brookkehre 324 weitere Plätze – neben der bestehenden Unterkunft mit 440 Betten („Brookkehre I“).

Voraussichtlich im August wird die neue Anlage in Betrieb gehen. Nun haben dazu die Anwohner das Wort: Das Bezirksamt, die Sozialbehörde und fördern & wohnen laden zu einem Informationsabend ein. Treffpunkt ist am Donnerstag, 6. Juli, in der Hasse-Aula an der Hassestraße 13.

Neue Unterkunft an der Brookkehre wird 324 Plätze haben

Ab 18.30 Uhr soll es darum gehen, wie die „Brookkehre II“ mit Leben erfüllt werden soll. Behörden und Träger werden „über die Gesamtlage in Hamburg, über Standort und Betrieb sowie die soziale Infrastruktur“ informieren. Sicher ist: „Neben den Wohnetagen werden Büros der Einrichtungsbelegschaft von fördern & wohnen, ein Spielplatz sowie Gemeinschaftsräume erstellt“, heißt es aus dem Bezirksamt. Es wird auch barrierefreie Zimmer geben sowie abgeschlossenen Wohnraum mit drei Zimmern für Familien mit bis zu sechs Personen.

Seit Mitte Mai wird die marode Flüchtlingsunterkunft am Curslacker Neuen Deich 57 abgebaut.
Seit Mitte Mai wird die marode Flüchtlingsunterkunft am Curslacker Neuen Deich 57 abgebaut. © Ella Pamperin | Ella Pamperin

Weil die Anlage zusammen mit der benachbarten Brookkehre I einen sehr großen Komplex bilden wird, dürfte es aber viele Fragen der Anwohner geben. Zum Beispiel, welche Angebote es für die dann fast 800 Geflüchteten geben wird. Untergebracht werden hier Asyl- und Schutzsuchende, aber auch obdachlose Menschen. Die Anlage Brookkehre II wird nicht in erster Linie der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen dienen, stellt das Bezirksamt klar. Vielmehr sei sie „schon ab 2016 geplant worden“, so Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen – für eine generelle Entlastung während und nach der damaligen Flüchtlingskrise.

Die Unterbringungslage ist bis heute auch in Bergedorf angespannt. Obwohl vereinzelt Anlagen im Bezirk vergrößert werden konnten, sind immer noch 992 Geflüchtete etwa aus der Ukraine in Bergedorfer Hotels untergebracht. Die größte Anzahl im Rcadia, dem ehemaligen Commundo-Tagungshotel am Oberen Landweg: Insgesamt fast 380 Menschen verteilen sich dort auf die Gebäude. Und auch im NinetyNine am Serrahn sind 234 Betten mit Flüchtlingen belegt.

Fünf der zehn Hotels sollen zum Jahresende allerdings aus der Belegung herausgenommen werden. Die anderen laufen, Stand jetzt, Ende 2024 aus.