Hamburg. Straßenbauer sind am Unteren Landweg am Werk. Nach ihrem Einsatz steigt die Zahl der Parkplätze für Fahrräder auf mehr als 200..

Am S-Bahnhof Mittlerer Landweg wird derzeit die Bike-and-Ride-Anlage ausgebaut, die Zahl der Fahrradstellplätze um 20 auf 172 erhöht, alles moderner und komfortabler gestaltet. Modernere und deutlich mehr Stellplätze für Fahrradfahrer soll es auch am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet geben. Dort soll die Zahl um 170 auf 214 anwachsen. Voraussichtlich im November beginnen die Bauarbeiten.

Die bereits existierenden Fahrradboxen am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet wurden vom Unteren Landweg vorläufig an den Alten Landweg befördert, weil der Untere Landweg ausgebaut wird und die 24 Beton-Boxen im Weg standen. Aufgrund der vom Bezirksamt Bergedorf beauftragten Straßenbaumaßnahme könne auch erst im Herbst mit dem Ausbau der Stellplätze für Räder begonnen werden, sagt Jan Krampe, Geschäftsführer der städtischen P+R-Betriebsgesellschaft, die verantwortlich für die Erweiterung der Anlagen ist. Fahrradbügel, an denen 14 Räder befestigt werden können, wurden ebenfalls umgestellt.

Bike and Ride: 170 neue Fahrrad-Stellplätze am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet

Das von Krampe geleitete Unternehmen ist zuständig für sämtliche B+R-Plätze an den Hamburger S- und U-Bahnhöfen – „von Planung und Bau bis zu Betrieb und Vertrieb“, sagt Krampe. Am S-Bahnhof Nettelnburg wurde die B+R-Anlage bereits vor einigen Jahren ausgebaut. Dort gibt es rund 600 Fahrradstellplätze. Auch an der Südseite des S-Bahnhofs Allermöhe wurde die Anlage modernisiert, etwa ein Dach instand gesetzt. Die Nordseite soll in einigen Jahren folgen, wenn der neue Stadtteil Oberbillwerder Form annimmt.

Wann der Ausbau am S-Bahnhof Bergedorf geschieht, ist noch unklar: Weil dort aufgrund enger Bebauung wenig Platz ist, sei die Planung besonders umfangreich, betont Krampe: „Trotzdem haben wir in Bergedorf schon vieles geschafft.“

Die Straße Unterer Landweg ist in Höhe der Baustelle derzeit eine Einbahnstraße und nur in Richtung Andreas-Meyer-Straße befahrbar. Wegen der Bauarbeiten mussten Fahrradbügel und Einzelboxen für Fahrräder umgestellt werden
Die Straße Unterer Landweg ist in Höhe der Baustelle derzeit eine Einbahnstraße und nur in Richtung Andreas-Meyer-Straße befahrbar. Wegen der Bauarbeiten mussten Fahrradbügel und Einzelboxen für Fahrräder umgestellt werden © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Am Alten Landweg soll auch eine sogenannte Fahrradsammelschließanlage für 30 Drahtesel aufgebaut werden. Das doppelstöckige Konstrukt wird von zwei Seiten aus erreichbar sein: Vom Alten Landweg aus und – auf der Rückseite – vom höher gelegenen Bahnsteig aus. Am Unteren Landweg sollen zwei Sammelschließanlagen für 20 und für 30 Fahrräder montiert werden. Auf Einzelboxen wird künftig vermutlich verzichtet, weiß Krampe.

Dafür sind am Unteren Landweg auch 52 überdachte Stellplätze als sogenannte Doppelstockparker geplant. Ihre Nutzung soll nichts kosten. Die Nutzer können ihre Räder an Bügeln unter einem Glasdach anschließen. 82 weitere Stellplätze sind in Form schlichter Bügel an verschiedenen Stellen an den beiden Straßen vor und neben dem Bahnhof geplant.

In 21 Schließfächern können Akkus von E-Bikes aufgeladen werden

Es gebe einen hohen Bedarf an Stellplätzen an dem Bahnhof, weiß Krampe, der sich auf Untersuchungen bezieht. Und: „Bisher gibt es lange Wartelisten für mietbare Stellplätze.“ Billwerder-Moorfleet sei einer der Hamburger Bahnhöfe mit einem besonders umfangreichen Ausbau von Stellplätzen. „Dort gibt es viele Pendler. Viele parken ihr Rad nachts am Bahnhof, nehmen es nicht mit in die Bahn.“

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Auch drei Anlagen mit insgesamt 21 Schließfächern sollen an Unterem und Altem Landweg errichtet werden. In ihnen können Akkus für E-Bikes geladen und Helme verstaut werden. Krampe geht davon aus, dass die Modernisierung und Erweiterung der Fahrradstellplätze – abhängig von der Straßenbaumaßnahme und dem Wetter – „voraussichtlich im ersten Quartal 2025“ abgeschlossen sein wird.

Zahl der Fahrradparkplätze soll bis Jahresende auf mehr als 28.000 wachsen

Bis 2030 soll es an den rund 130 Hamburger Bahnhöfen rund 40.000 Stellplätze für Fahrräder geben. Wie viele Stellplätze an welcher Station geschaffen werden, hänge von der zu erwartenden Nachfrage ab. Durch die Verdichtung der Stadt und durch das Umsatteln vieler Hamburger von Pkw auf Fahrrad und Bahn sei der Bedarf deutlich gestiegen.

Die Zahl der schlichten Bügel, aber auch besonders sicherer und komfortabler Fahrradparkplätze am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet wird deutlich erhöht.
Die Zahl der schlichten Bügel, aber auch besonders sicherer und komfortabler Fahrradparkplätze am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet wird deutlich erhöht. © Thomas Heyen | Thomas Heyen

Mit der Aufstockung und Modernisierung wurde 2015 begonnen. Seitdem gibt es an zahlreichen Bahnhöfen moderne Fahrradsammelschließanlagen und überdachte Doppelstockparker. In diesem Jahr wollen Krampe und sein Team die Zahl der Stellplätze an einem Dutzend Hamburger Bahnhöfe um 1200 auf mehr als 28.000 erhöhen.

Die Kosten für das Mammutprojekt lägen „im zweistelligen Millionenbereich“. Die Mieter zahlen für einen Stellplatz 24 Euro im Quartal oder 90 Euro pro Jahr. Für ein Schließfach werden 18 Euro im Quartal oder 66 Euro pro Jahr verlangt. Wer beides miteinander kombiniert, kommt im Verhältnis deutlich günstiger davon. Infos im Internet: pr.hamburg