Hamburg. Plakate im Eingang zur Geschäftsstelle mit Kritik an der Politik der Partei, die als „Future Destroying Party“ bezeichnet wird.

Nicht gerade eine freundliche Begrüßung erwartete Bergedorfs FDP-Mitglieder, als sie Freitagnachmittag zur Vorbereitung ihres Tags der offenen Tür eintrafen: Im Eingang zu ihrer Geschäftsstelle am Sachsentor klebten zwei Plakate, die im DIN-A3-Format die Klimapolitik der Liberalen auf Bundes- und Europaebene ins Visier nehmen: „Blockieren?“, steht dort, „Machen wir ohne Kleber!“.

Darunter werden dann die drei Buchstaben der Partei zur „Future Destroying Party“ gemacht. Und wer genau hinschaut, entdeckt das Logo der vermeintlichen Urheber: Unten rechts prangt das Logo der europaweiten Klimaschutz-Initiative Extinction Rebellion, deren Bergedorfer Bezirksgruppe schon durch diverse Aktionen, wie kurzzeitige Blockaden der B5 und des City-Kreisels oder Aktionen im Sachsentor, auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam gemacht hat.

Klimaaktivisten nehmen Bergedorfs FDP ins Visier

Zur Aktion bei der FDP bekennen sich die Bergedorfer zwar nicht, haben dazu aber eine Pressemitteilung verfasst. Darin heißt es mit Blick auf die Liberalen: „Es ist haarsträubend, wie eine kleine Partei in Deutschland die Transformation zu einer klimagerechten Gesellschaft blockiert. Ebenso beschädigt sie auf europäischer Ebene das Vertrauen in Deutschland als verlässlichen Partner. Klimaaktivisten jedoch, die sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen einsetzen, werden diffamiert oder sogar kriminalisiert.“

Bergedorfs FDP entfernte die Plakate, bevor ihr Tag der offenen Tür um 15 Uhr begann. Sie hatte im Eingangsbereich schon vor einigen Tagen mit Reinigungsmitteln tätig werden müssen, als hier rechtsradikale Schmierereien hinterlassen wurden. Zur jetzigen Plakataktion sagt Hamburgs FDP-Landeschefin Sonja Jacobsen, die auch Fraktionsvorsitzende der Liberalen in der Bezirksversammlung ist: „Das ist keine Form der demokratischen Auseinandersetzung. Aber manche Klimaaktivisten sind ja dafür bekannt, dass sie mit nichtparlamentarischen Mitteln ihre eigene, singuläre Meinung durchsetzen wollen.“