Hamburg. Trotz positiver Nachrichten: Für den Januar erwartet Rolf Macele, Chef der Bergedorfer Arbeitsagentur, einen erneuten Rückschlag

Die erste Job-Statistik im neuen Jahr bringt positive Nachrichten: Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Bergedorf ist im Dezember um 54 Personen gesunken. Im Vergleich zum November 2023 ist das ein Rückgang um 0,9 Prozent. Blickt man ein Jahr zurück, trübt sich jedoch der Eindruck. Die Arbeitslosenzahl stieg im Vergleich zum Dezember 2022 um 523 Menschen, also um 9,5 Prozent. Insgesamt waren im vergangenen Monaten 6057 Menschen ohne Job, das entspricht einer Quote von 8,2 Prozent.

Bergedorf hat damit die dritthöchste Arbeitslosenquote im Hamburger Stadtvergleich nach Mitte (9,6 Prozent) und Harburg (9,2 Prozent). Allerdings kann nur Eimsbüttel ebenfalls einen Rückgang der Zahlen von November auf Dezember vorweisen. Beim Anstieg der Zahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat landet Bergedorf gemeinsam mit dem Bezirk Mitte auf dem fünften Platz. Vor einem Jahr war der Bezirk in diesem Bereich mit 13,2 Prozent noch trauriger Spitzenreiter.

Die Zahl der Arbeitslosen in Bergedorf sank im Dezember um 0,9 Prozent

Rolf Macele, Chef der Bergedorfer Arbeitsagentur, betrachtet die Lage „hoffnungsvoll kritisch“. Für den Januar erwartet er einen neuen Schwung an Menschen, die sich arbeitslos melden, nachdem sie im vergangenen Jahr ihren Job verloren haben oder nur eine befristete Tätigkeit im Weihnachtsgeschäft gefunden hatten. Andererseits steige die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Hamburg. „Das lässt einen Hoffnungsschimmer zu. Wie der Saldo letztendlich aussieht, bleibt abzuwarten“ sagt Macele.

Mit Blick auf das gesamte Jahr 2023 bedauert der Leiter der Arbeitsagentur, dass die Bergedorfer Arbeitslosen zu wenig von den steigenden Beschäftigungszahlen in der Stadt profitiert haben. Er appelliert daher an alle Betroffenen, in einem weiteren Umkreis nach Stellen zu suchen und auch längere Fahrtwege in Kauf zu nehmen. Dieses Phänomen betrifft laut Sönke Fock, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamburg, die gesamte Hansestadt. Unter den Arbeitslosen in Hamburg sei der Anteil der an- und ungelernten Arbeitskräfte hoch (58,3 Prozent). Unternehmen locken daher oft gezielt auswärtige Fachkräfte an die Elbe.

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Auf dem Ausbildungsmarkt sind laut Rolf Macele vor allem Stellen in den Bereichen Handel, Handwerk sowie Gesundheit und Soziales gefragt. Im Bezirk sind derzeit unter anderem 27 Ausbildungsplätze für Einzelhandelskaufleute, 26 Azubi-Stellen für Anlagenmechaniker für Sanitär, Heiz- oder Klimatechnik sowie 25 Stellen für künftige Verkäufer frei.