Boberg. Die Spende für die Schule Weidemoor in Boberg macht nicht nur den kleinen Ismael glücklich. Warum der Anhänger so wichtig ist.

Manch ein Ausflug war für die Kinder der Schule Weidemoor in Boberg bisher nur das halbe Vergnügen: Denn jene Kinder mit Förderbedarf, die im Rollstuhl sitzen, mussten in einen Fahrradsitz gesetzt werden. Für ihren Rollstuhl gab es keinen Platz, sodass sie sich später am Ausflugsziel nicht frei bewegen konnten.

Umso größer ist jetzt die Freude: Die Schule am Weidemoor 1 konnte ein Elektrofahrrad mit Rollstuhlanhänger anschaffen. Möglich wurde dies durch eine Spende der Agnes-Gräfe-Stiftung in Höhe von 3700 Euro an den Schulverein unter der Leitung von Martina Petersen und Uli Hoch.

Schule Bergedorf: Rollstuhlanhänger ist ein großer Gewinn

Dank des handgefertigten Rollstuhlanhängers können Kinder nun mitsamt ihres Gefährts auf einem Anhänger sitzen. Am Ausflugsort können sie nun am Programm teilnehmen – und sich dadurch auch besser in die schulische Gemeinschaft integrieren.

Als einzige Sonderschule im Bezirk mit wachsender Schülerzahl bietet die Einrichtung am Weidemoor ein differenziertes Angebot an Bildung, Therapie und Erziehung für geistig und körperlich behinderte Kinder. Die Schüler werden in altersgemischten Gruppen individuell unterrichtet. In fast jeder der insgesamt 20 Klassen gibt es ein Kind, das im Rollstuhl sitzt.

Eines dieser Kinder ist der Viertklässler Ismael Bangura. Der Junge, der nicht sprechen kann, freut sich erkennbar über die Fahrt auf dem Anhänger, lächelt breit und hebt die Hände. „Unser wichtigstes Ziel ist es, die Schüler auf das Leben nach der Schule vorzubereiten“, sagt die Schulleiterin Dorit Brandt. Fahrradfahren sei ein wichtiger Faktor, um die Schüler zu fördern. So plant die Schule in Zukunft eine Fahrradwerkstatt einzurichten, in der die älteren Schüler erlernen sollen, Räder auch während der Touren reparieren zu können.

Schule braucht weitere Spenden – und engagierte Helfer

Dafür benötigt die Schule Weidemoor künftig jedoch mehr Spenden – und auch Platz und Personal, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen. „Wir brauchen junge Menschen“: Mit diesen Worten appelliert Dorit Brandt an Schulabgänger, nach ihrem Abschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst zu beginnen. Es mache einen deutlichen Unterschied, wenn zusätzlich zu der Lehrkraft und den Erziehern auch junge und motivierte Menschen anpacken wollen.