Hamburg. Es ist die höchste Auszeichnung, die in Hamburg in diesem Bereich vergeben wird. Womit das Kinderkulturhaus die Jury überzeugte.

Sie dürfen den Stadtteilkulturpreis im Empfang nehmen, der nunmehr zum 20. Mal vergeben wird: Das Team vom Kinderkulturhaus Lohbrügge (Kiku) um Geschäftsführerin Ortrud Schwirz wurde am Dienstag in feierlichem Rahmen in Halle 424 im Oberhafen mit Hamburgs höchstem Preis für Stadtteilkultur ausgezeichnet. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, überreichte den Preis, für den sich knapp 40 Kulturprojekte und -programme beworben hatten. Bei der Verleihung hielt der Direktor des Instituts für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim, Prof. Dr. Julius Heinicke, die Laudatio. Zusammen mit der ehemaligen Direktorin der Hamburger Bücherhallen, Hella Schwemer-Martienßen, und Jennifer Tharr vom Bundesverband Soziokultur hatte er die Sieger aus der Vorauswahl der Preisstifter ermittelt.

Kinderkulturhaus Lohbrügge (Kiku): Projekt „Wasser Kunst“ preisgekrönt

Ein Kurzfilm des Filmemachers Martin D’Costa stellte das Gewinnerprojekt des Stadtteilkulturpreises vor: Das Kiku-Projekt „Wasser Kunst – partizipatives Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche“ veranstaltete im Herbst 2022 mit rund 200 Kindern und Jugendlichen eine künstlerische Reflexion zum Thema Menschen und Wasser. Beteiligt waren die Grundschulen Leuschnerstraße und Sander Straße, das Gymnasium Allermöhe und die Stadtteilschule Lohbrügge.

Mit Unterstützung des Künstlers Christoph Faulhaber erschufen die Teilnehmer nach eigenen Entwürfen bis zu vier Meter große, schwimmende Skulpturen aus Holz, Draht, alten Zeitungen und Stoff. Sie wurden auf dem Bergedorfer Schlossteich und vor dem neuen Körberhaus ausgestellt.

In der Begründung für die Entscheidung heißt es: „Die Jury sieht das Projekt Wasser Kunst als besonders preiswürdig an, weil es Kinder und Jugendliche ermutigt, ihre eigenen Grenzen auszuloten und künstlerisch und handwerklich über sich hinauszuwachsen.“ Die Kinder und Jugendliche hatten aus nachhaltigen Materialien übergroße Fantasiewesen geschaffen, die den technischen Anforderungen entsprechen und schwimmfähig sein mussten.

Kiku-Projekt in das nachbarschaftliche Umfeld eingebunden

Die jungen Künstler hätten „besonderen Mut bewiesen“ und die schwimmenden Objekte teilweise selbst bestiegen, lobt die Jury: „So werden Kunst und Elemente künstlerisch und spielerisch verbunden und die Nachbarschaft vom Wasser aus entdeckt.“ Das Projekt Wasser Kunst sei vorbildhaft für zeitgemäße stadtteilkulturelle Arbeit, weil es Kinder und Akteure aus dem nachbarschaftlichen Umfeld verbinde.

Die Hamburger Stadtteilkultur und ihre Projekte stünden für Teilhabe der Bürger und Mitgestaltung der Stadtgesellschaft. Stadtteilkultur fördere Nachwuchs und Bildungsgerechtigkeit. Sie biete Freiräume und schafft lokale Identitäten. „Stadtteilkultur berührt und begeistert, weil sie Kultur mitten in der Gesellschaft und mitten aus der Gesellschaft ist“, heißt es in der Begründung.

Gestiftet wird der Preis von der Hamburgischen Kulturstiftung, der Gabriele Fink Stiftung, der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und der Behörde für Kultur und Medien. Die Alfred Toepfer Stiftung unterstützt zudem die Umsetzung.