Bergedorf. Digitale Ausstellung „Mobility-Hubs“: 51 Architekturbüros und ihre Ideen für attraktive grüne Orte mit ein bisschen Platz zum Parken.

Es sind Parkhäuser, die eher wie grüne Oasen wirken – und tatsächlich fast nichts mehr mit dem Bild vom dreckig-grauen Abstellplatz der privaten Blechlawine zu tun haben: Mit Oberbillwerders Mobility-Hubs soll das Kunststück gelingen, das Thema Mobilität mitten ins Zentrum des Stadtteils zu holen, aber gleichzeitig vom privaten Pkw zu entkoppeln.

Wie das gelingen und vor allem wie das aussehen kann, haben 51 Architekturbüros jetzt für das offene Wettbewerbsverfahren des städtischen Oberbillwerder-Planers IBA Hamburg entworfen. Konkret ging es um die Gestalt von zwei der künftig bis zu 13 Mobility-Hubs, die im geplanten 15.000-Einwohner-Stadtteil nördlich der S-Bahn-Station Allermöhe gebaut werden.

Mobility-Hubs: 13 Parkhäuser der Zukunft in Oberbillwerder geplant

Während die IBA zusammen mit Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann ihre Favoriten für die beiden ersten Parkhäuser der Zukunft bereits Anfang Februar vorstellten, können sich jetzt alle Interessierten persönlich ein Bild von der Ideenvielfalt der Architekten machen: Unter www.oberbillwerder-hamburg.de werden an diesem Wochenende alle 102 Entwürfe öffentlich präsentiert.

Wer dabei einen anderen Favoriten entdeckt als die bereits gekürten Sieger für die ersten beiden Mobility-Hubs, könnte den künftig trotzdem in Oberbillwerder finden: Die offene Ausschreibung verstand sich als Ideenschmiede, aus der sich auch die Planungen der weiteren Parkhäuser bedienen. Gebaut wird an Oberbillwerder nämlich bis zu 20 Jahre. Los geht es Mitte 2024 mit der Geländeaufhöhung und wohl ab 2027 mit dem Hochbau samt erstem Mobility-Hub. Der letzte wird mit dem finalen Bauabschnitt des 105. Hamburger Stadtteils dann Anfang der 2040er-Jahre eingeweiht.

In den Erdgeschossen sind Cafés, Läden oder andere Treffpunkte vorgesehen

Die Grundidee der Parkhäuser der Zukunft ist, dass im Erdgeschoss gar nicht geparkt wird. Vielmehr sind hier Cafés, Läden oder andere Treffpunkte vorgesehen, die samt kleinem Platz vor der Tür einen zentralen Ort für die direkte Nachbarschaft schaffen. In den Mobility-Hubs werden ab Etage zwei oder drei dann neben privaten Pkw auch Mietautos, Fahrräder und Ladestationen aller Art stehen, während die Dächer zu grünen Parks und Photovoltaik-Zonen werden.

Sollte die Entwicklung der Mobilität in Zukunft dann weniger Parkraum nötig machen, können die Mobility-Hubs etagenweise für andere Nutzungen bis hin zum Wohnen umgebaut werden. Wer diese Parkhäuser der Zukunft baut, wer sie betreibt und wie teuer die Nutzung wird, steht laut IBA-Chefin Sabine de Buhr noch nicht fest. Sicher sei aber, dass „wir auf bezahlbare Preise achten werden“.

Andererseits ist die Zahl der Stellplätze auf maximal 5000 begrenzt, von denen nur rund 3900 den Bewohnern vorbehalten sind. Jede zweite Wohnung muss so ganz ohne Pkw bleiben. Die restlichen 1100 Plätze in den Mobility-Hubs werden stundenweise zu mieten sein, also den Besuchern Oberbillwerders und den hier arbeitenden Menschen vorbehalten bleiben.