Bergedorf. Das Unternehmen schließt viele Standorte, das Geschäft in Bergedorf ist davon aber – zunächst – nicht betroffen. Was ein Sprecher sagt.

Die Insolvenz des Schuhhändlers Görtz macht sich an vielen Standorten bemerkbar: Im Hamburger Hauptbahnhof läuft bereits der Räumungsverkauf, in der Passage Hamburger Hof hängen nun die Rabattschilder – und auch weitere Filialen wie die in Rahlstedt oder am Schulterblatt stehen vor dem Aus oder wurden bereits geschlossen.

Bergedorfer Görtz-Kunden müssen Ähnliches allerdings nicht fürchten: Die Filiale im CCB werde nicht schließen, teilt Pietro Nuvoloni von der beauftragten Presseagentur Dictum Media nun auf Anfrage mit: „Es ist ein Standort, an dem wir festhalten wollen.“

Sprecher: Görtz-Filiale im CCB wirtschaftet „profitabel“

Nuvoloni weiter: „Wir freuen uns, dass er zu den Filialen gehört, die profitabel wirtschaften. Solange dies der Fall ist, halten wir definitiv an diesem Standort fest und freuen uns, dass die Kundinnen und Kunden uns vor Ort die Treue halten.“ Über die Frage, wie sicher ein Standort auch in der Zukunft sein werde, wolle das Unternehmen aber „nicht spekulieren“.

Die 1875 gegründete Schuhhandelskette mit 160 Standorten in Deutschland und Österreich hatte zuletzt deutliche Umsatzrückgänge verzeichnet. Schon die Corona-Pandemie machte dem Unternehmen zu schaffen. Im April 2021 teilte die Görtz-Gruppe mit, dass sie Beihilfen aus dem Stabilisierungspaket erhalten habe.

„Die gewährten Mittel wurden überwiegend zur Betriebsmittelfinanzierung verwendet, um das laufende Geschäft zu sichern und die Liquiditätsengpässe, die durch die Covid-19-Pandemie entstanden sind, auszugleichen. Der Großteil wurde für den Wareneinkauf und die Begleichung der Mieten der stationären Geschäfte aufgewandt“, hieß es damals.

Durch den Krieg mehrte sich die Kaufzurückhaltung der Kunden

Der Ukraine-Krieg habe dann 2022 mit den gestiegenen Energiekosten und der starken Inflation zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Kunden und damit auch zu einer Kaufzurückhaltung geführt, so das Hamburger Traditionsunternehmen nun im September. Zu dem Zeitpunkt rettete sich Görtz in ein Schutzschirmverfahren und meldete Insolvenz in Eigenverwaltung an.

Mit dem gerichtlichen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung wolle sich die Görtz-Gruppe „konsequent restrukturieren und zukunftssicher aufstellen“, so eine Mitteilung vom September. Dennoch sah sich Görtz im Dezember nach der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte und nach Gesprächen mit Vermietern gezwungen, einige Mietverträge zu kündigen und Filialen aufzugeben.