Hamburg. 1100 Bäume hat die Revierförsterei Bergedorf geordert, darunter auch Sorten für Liebhaber mit besonderem Duft. Aber die Preise steigen.

Die Blaufichten haben noch Lieferschwierigkeiten, denen war es im Sommer zu trocken. Aber reichlich Rotfichten wurden bereits bei Bergedorfs Revierförsterei abgeladen – sie sind für 16,50 Euro pro laufenden Meter an der Hamburger Landstraße 17a zu haben. Am Freitag, 9. Dezember, startet hier der Weihnachtsbaumverkauf von 14 bis 19 Uhr. Sonnabend und Sonntag ist von 10 bis 19 Uhr geöffnet – so auch in der folgenden Woche.

Ein bisschen teurer muss es in diesem Jahr werden, gesteht Förster Tim Laumanns ein, der insgesamt 1100 öko-zertifizierte Bäume im Forstrevier Alt-Erftrade geordert hat: „Die Motorsäge braucht Sprit, der Arbeiter mehr Lohn, der Lastwagen teureren Diesel“, erklärt er – und fügt hinzu, dass es sowieso eine „Wahnsinns-Logistik sei, dass innerhalb von nur sechs Wochen in ganz Deutschland 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft werden: „Die sind schon im Spätsommer gekennzeichnet worden, müssen gesägt und einzeln per Hand rausgezogen werden, dann eingenetzt rauf auf die Lkw, die im Dreischichtenbetrieb fahren. Das alles ist eine logische Meisterleistung vom Allerfeinsten.“

Revierförsterei Bergedorf bietet Atlantische Küstentanne für Liebhaber

Er aber hat rechtzeitig welche ergattert und verkauft die Nordmanntanne für 26 Euro (laufender Meter), die edle Nobilis für 28 Euro, Kiefer und Küstentanne kosten 15 Euro. Küstentanne? „Ja, die lieben das atlantische Klima und sind etwas für Liebhaber. Sie nadeln zwar früh, aber man kann ihre Warzen am Stamm anritzen, um einen herrlichen Duft zu bekommen“, schwärmt der Revierförster.

Dem Klimaschutz zum Dank berechnet er übrigens in diesem Jahr einen Euro pro Baumnetz, denn: „Diesmal verwenden wir erstmals kein Kunststoff, sondern ein Netz aus Baumwollmaschen. Das kostet im Einkauf allerdings das Vierfache.“

Lagerfeuer mit den Wentorfer Jagdhornbläsern

Natürlich wird es auch wieder Glühwein, Wildbratwurst und ein Lagerfeuer bei ihm geben. Auch wollen die Rudolf-Steiner-Schüler wieder Waffeln verkaufen, um ihre Kunstreise nach Italien bezahlen zu können. Wer mag, schaut sich die Tierpräparate der Kreisjägerschaft Herzogtum-Lauenburg an, hört von 16 Uhr an den Ukulele-Spielern (am 10. Dezember) oder den Wentorfer Jagdhornbläsern (18. Dezember) zu.

Die ersten Besucher haben sich übrigens schon angekündigt: Am Freitag wollen gut 50 Rathaus-Mitarbeiter klima-resistente Bäume hinter dem Bethesda-Krankenhaus pflanzen, darunter Esskastanie, Baumhasel, Hainbuche, Kirsche und Schwarznuss. Anschließend wärmen sie sich am Lagerfeuer der Revierförsterei auf. stri