Bergedorf. Bereits im April stand hier ein mobiler Blitzer. Doch was kostet es, wenn man in einem Tempo-30-Bereich zu schnell unterwegs ist?

Ein mobiles Blitzgerät in einer eher schmalen Wohnstraße, noch dazu in so einer stattlichen Größe ist eher eine Seltenheit. Seit Montag werden Schnellfahrer auf der Ernst-Mantius-Straße im Villengebiet zwischen Chrysanderstraße und Reetwerder in beiden Richtungen geblitzt. Warum ausgerechnet hier?

„Hintergrund sind Anwohnerbeschwerden über Geschwindigkeitsüberschreitungen in diesem Tempo-30-Bereich“, erklärt Polizeisprecher Thilo Marxsen auf Anfrage unserer Zeitung. Bereits Anfang April war hier deshalb gut eine Woche lang geblitzt worden – und tatsächlich mit beachtlicher Ausbeute: Mehr als jeder 30. Fahrer war zu schnell – 1021-mal blitzte es bei insgesamt 30.364 Fahrzeugen, die das Gerät passierten. „Die aktuelle Geschwindigkeitskontrolle ist eine Überprüfung, ob und wie sich die Messung vom Frühjahr auf das Fahrverhalten ausgewirkt hat“, erklärt Marxsen.

Mobiler Blitzer gibt es auch zum Schutz der Anwohner vor Lärm und Abgasen

Üblicherweise werden temporäre Blitzer eher an Unfallhäufungsstellen postiert, etwa im Umfeld von Kitas, Schulen und Seniorenheimen, an Autobahnbaustellen und unfallbelasteten Autobahnabschnitten oder auch mal zum Schutz der Anwohner vor Lärm- und Abgasemissionen, so der Polizeisprecher. „Aber auch Anwohnerbeschwerden können schon mal ein Anlass sein.“

Die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreiten innerorts sind gepfeffert: Wer statt der vorgeschriebenen 30 km/h mit 41 km/h geblitzt wird, zahlt 50 Euro, ab 46 km/h sind es dann 70 Euro. Ab 51 km/h ist man mit 115 Euro dabei und handelt sich bereits einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg ein.

Ab Tempo 61 km/h gibt es zwei Punkte, ein Fahrverbot und 260 Euro Geldstrafe

Doch es geht noch weiter: Ab Tempo 56 km/h erhöht sich die Geldbuße auf 180 Euro, ein Punkt inklusive. Und wer zweimal in einem Jahr mit 26 km/h zu schnell erwischt wird, bekommt einen Monat Fahrverbot. Ab Tempo 61 km/h setzt es dann zwei Flensburg-Punkte, einen Monat Fahrverbot und 260 Euro Geldbuße.

Übrigens: Dem Vernehmen nach soll es in der Ernst-Mantius-Straße überwiegend nachts blitzen. Dann sind kaum Leute auf der Straße unterwegs, und man sieht die riesige Blitzmaschine nicht.