Bergedorf. An zwei Wochenenden im September wird es bunt, laut und international in Bergedorf. Diese Bands sind beim Open Air dabei.

Kaum ist das Stadtfest vorbei, dürfen sich die Bergedorfer auf die nächste große Sause freuen – und das an gleich zwei Wochenenden: Vom 9. bis 11. September und vom 16. bis 18 September werden insgesamt 18 Bands auf der Bühne im Schlosspark auftreten. Denn der Verein Zwischenräume aus Billwerder kann es einfach nicht lassen und wiederholt unter dem Motto „Black Atlantik! Heimatklänge?“ seinen musikalischen Erfolg vom August 2021.

Dahinter stecken die Musikerin Angelina Akpovo aus Benin und ihr Ehemann, der ehemalige Luisenschullehrer Gerhard Heiland. „Satte drei Millionen Euro an Corona-Hilfen hatten die Künstler beim Hamburger Senat nicht abgefordert. So wurde das neue Outdoor-Förderprogramm aufgelegt, aus dem wir knapp 100.000 Euro bekommen, um in Bergedorf international zu feiern. Natürlich auch mit Leuten aus der Hamburger Innenstadt, wo wir mit großen Plakaten werben wollen.“

Täglich stehen drei Bands in Bergedorf auf der Schlossbühne

Das Line-Up steht weitgehend fest und verspricht bunte Überraschungen, freitags und sonnabends jeweils von 16 bis 22 Uhr, an den Sonntagen von 14 bis 20 Uhr. Täglich stehen drei Bands auf der Bühne, los geht es mit Musikern aus Guinea, Burkina Faso und Benin. Der erste Sonnabend ist ebenfalls von Afromusik sowie Ska geprägt, bis um 20 Uhr dann I-Fire als Höhepunkt angekündigt wird. Die Reggae-Band hat sich 2004 in Bergedorf formiert.

Abi Wallenstein, 1945 in Jerusalem geboren, ist in Hamburg längst eine Legende in Sachen Rockin’ Blues und Boogie Woogie.
Abi Wallenstein, 1945 in Jerusalem geboren, ist in Hamburg längst eine Legende in Sachen Rockin’ Blues und Boogie Woogie. © Privat

Auch spannend wird der Sonntag, 11. September: Um 14 Uhr startet die seit mehr als 40 Jahren tourende Charly Schreckschuss Band, gefolgt von Abi Wallenstein, der für den German Blues Award 2022 nominiert ist. Blues und Rock bietet abschließend auch die Jessy Martens Band. „Das ist eine absolut großartige Hartrock-Dame“, schwärmt der 70-jährige Gerhard Heiland von der Hamburgerin, die sich zurück aus der Babypause meldet und voller Tatendrang die sechs mal sechs Meter große Bühne stürmen wird.

Der Soul-Sänger Darrien Dean kommt aus Minnesota

Ein Vorverkauf ist übrigens nicht geplant. Für drei Konzerte an einem Tag werden an der Tageskasse 10 Euro berechnet. Das gilt auch für das zweite Wochenende, wenn freitags Juanito und Papito Chango mit kubanischer Salsa begeistern wollen, als Drittes die Band Total Hip Replacement aus dem dänischen Aarhus mit Hip-Hop und Ska die Bühne entert.

Aus dem US-amerikanischen Minnesota stammt der Soul-Sänger Darrien Dean, der am Sonnabend die Konzertreihe startet, bevor Habyba aus Ghana mit Afro-Pop weitermacht, dann Abdou Day aus Madagaskar den Abend mit Reggae und Soul beendet. „Die machen richtig Alarm“, freuen sich die Veranstalter auf den bunten Musikmix.

Dank Sicherheitsdienst wird alles „so stressfrei wie möglich“

Für den Sonntag waren eigentlich Auftritte von plattdeutschen Musikern geplant, aber „die kamen mit der Organisation nicht hin“, heißt es beim Verein Zwischenräume, der auf lateinamerikanische Klänge umschwenkte: Aus Brasilien kommt die Joel Diaz Band, von Kuba Ricardo Alvaret, mit kolumbianischen Cumbia-Rhythmen will das Quartett Sidi Wacho die Bergedorfer zur Latin-Dance-Party einladen. Das heißt, dass nicht alle 350 Sitzplätze belegt sein müssen: Tanzen ist ausdrücklich erwünscht!

Bewährt habe sich, den Schlosspark einzuzäunen und über Nacht von einer Security bewachen zu lassen: „Wir wollen hier nachts keine Kiffer in den Büschen haben. Deswegen schenken wir am Getränkestand auch keine harten Alkoholika aus. Es soll so stressfrei wie möglich werden“, sagt Heiland und hofft, dass das sechstägige Festival „mindestens 1200 Leute glücklich und zufrieden macht“.