Hamburg. Sie erinnerten sich freudig an Menschen, Konzerte und Lieder – bloß singen durften sie leider nicht zusammen: Online wurde der 140. Geburtstag des „HaBo“ gefeiert, des gemischten Chors Havighorst-Boberg von 1882. Und so bleiben sie tapfer in einer herausfordernden Zeit, in der sich pandemiebedingt viele Chöre aufgelöst haben. Beim HaBo kommt hinzu, dass sich in dieser Zeit Chorleiterin Christiane Canstein verabschiedete, die 17 Jahre lang den Takt vorgab und mit den Sängerinnen und Sängern den Sonderpreis für den „bewegendsten Chor-Moment“ beim Deutschen Chorfest in Stuttgart einheimste.
Die Suche nach einer neuen Chorleitung nahm mit Susan Lahesalu ein Ende: Sie stammt aus Estland und bringt ganz neue musikalische Impulse ein. Die Dirigentin und Kulturmanagerin studierte Chor- und Orchesterleitung in Tallinn, arbeitete mit Ensembles wie dem Arnold Schönberg Chor, dem Pro Arte Orchester und dem Revalia Kammermännerchor. In Hamburg war Lahesalu Projektmanagerin bei The Young ClassX und Tonali, im Ehrenamt zudem Referentin der Geschäftsstelle des Hamburger Chorverbandes. Weiter ist Lahesalu Alumni der Estonian Choir Association, Mitglied des European Cultural Youth Parliament Network und im Musikausschuss des Hamburger Chorverbandes.
Gesungen werden klassische Stücke, Rock-Pop-Gospel und moderne Chorsätze
Jetzt freuen sich die HaBo-Sänger darauf, am 17. März wieder gemeinsam zu proben und ihr Repertoire aus klassischen Stücken, Rock-Pop-Gospel und modernen Chorsätzen zu erweitern. Jeden Donnerstag treffen sie sich von 19.30 bis 22 Uhr im Vereinsheim von Bergedorf 85 an der Krusestraße, wo sich Susan Lahesalu über neue Gesichter freut, denn in den vergangenen beiden Jahren seien die 70 aktiven Stimmen doch auf 45 geschrumpft. Besonders Tenöre und Sopranistinnen werden gebraucht und mögen sich unter info@habo-chor.de melden. Und bitte auch Vorfreude mitbringen, denn jetzt gilt es, das große Jubiläumskonzert vorzubereiten, das für den 24. September im Zeighaus am Ladenbeker Weg geplant ist.
Dafür wird auch beim Chor-Wochenende vom 8. bis 10 April geübt, will Lahesalu ein estnisches Lied einstudieren – zum Beispiel „Koit“ von von Mihkel Lüdig und Friedrich Kuhlbars: „Mit dieser Morgendämmerung fängt jedes Mal das große Liederfest in Estland an, wo am Ende das Fest-Feuer wie bei den Olympischen Spiele brennt.“
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