Hamburg. Unbekannte Täter haben die rund 80 Kilogramm schwere Kupfertafel aus dem Boden gestemmt und entwendet. Die Polizei sucht Zeugen.

Unbekannte haben vor dem Fachmarktzentrum des CCB die beschriftete Gedenktafel des Mahnmals zur Erinnerung an die Zwangsarbeit entwendet. Die am Kampdeich in den Boden eingelassene Kupferplatte mit der Aufschrift „Unrecht niemals vergessen!“ wurde offenbar aus dem Boden herausgestemmt. Den Diebstahl bei der Polizei Hamburg angezeigt hatte ein anonymer Anrufer, der sich am Dienstag um 12.12 Uhr bei der Wache 43 meldete.

Polizei Hamburg sucht Zeugen für den Diebstahl

Nun ermittelt der Staatsschutz: Zeugen mögen Hinweise zum Tathergang unter der Rufnummer 040/428 65 67 89 melden oder direkt bei einem Polizeikommissariat vor Ort. Zu den Hintergründen der Tat, ob beispielsweise politisch motiviert oder nicht, liegen bisher keine Anhaltspunkte vor.

Die Platte dürfte rund 70 bis 80 Kilogramm schwer sein, was darauf schließen lässt, dass möglicherweise zwei Täter hier am Werk waren.

Mahnmal war schon häufiger Ziel von Sachbeschädigungen

Seit der Einweihung im September 2012 war das Zwangsarbeiter-Mahnmal schon häufiger Zielpunkt von Sachbeschädigungen und Schmierereien. Und auch die Eröffnung vor neun Jahren stand unter keinem guten Stern: Mit einer Reizgas-Attacke störte ein 42-jähriger Lohbrügger die Feier.

Er stürmte auf die vorderen Sitzreihen zu und besprühte die dortigen Gäste, verletzte insgesamt zehn Vertreter einer polnischen Delegation ehemaliger Zwangsarbeiter und deren Angehörige. Sie erlitten Gesichts- und Augenverletzungen.

Der Attentäter musste sich im Anschluss in mehreren Gerichtsprozessen auch wegen der Verbreitung von Nazi-Propagandamaterial verantworten und wurde schließlich zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt.