Verkehrsprognose

Weidensteg: Viel mehr Autos und kaum Parkraum

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Der Mini-Kreisel leitet den Verkehr vom Weidenbaumsweg ins Weidensteg-Viertel.

Der Mini-Kreisel leitet den Verkehr vom Weidenbaumsweg ins Weidensteg-Viertel.

Foto: CAx Toolbox / BGZ

Experte rechnet im Neubau-Viertel mit über 5000 zusätzlichen Fahrten am Tag. Politiker hinterfragen Lösung zur Bushaltestelle Fiddigshagen.

Bergedorf. 5384 Autofahrten mehr am Tag auf den vom Weidenbaumsweg abzweigenden Straßen des Weidensteg-Viertels – davon geht das Planungsbüro Masuch+Olbrisch (M+O) in seiner Verkehrsmengen-Prognose „Äußeren Erschließung Baugebiet B 113“ aus. Diplom-Ingenieur Andreas Mühlenbeck stellte die Übersicht im Verkehrsausschuss vor.

Demnach rechnen die Planer innerhalb des neuen Wohnviertels mit 2430 täglichen Fahrten der Bewohner aus den 744 Wohnungen. Das vor Ort geplante Supermarkt werde laut Mühlenbeck 2734 Verkehrsbewegungen von Autos verursachen. Hinzu kommen noch die Kunden des Bäcker-Cafés (92) sowie Fahrten zur Kita (128).

Mini-Kreisel führt ins Wohngebiet

Auf dem Weidenbaumsweg rechnet Verkehrsplaner Mühlenbeck mit einem Plus von mehr als 4000 Fahrten am Tag. Vor dem neuen Mini-Kreisel, der an der nördlichen Einmündung des Viertels platziert wird, soll die Anzahl der Fahrten von zurzeit 11.330 auf 15.470 Fahrten anwachsen. Bis zum nächsten Messpunkt in Fahrtrichtung Süden vor der Einmündung Fiddigshagen (aktueller Wert 10.090) würde die Zahl auf prognostizierte 12.983 Fahrten hochgehen.

In den beiden vom Weidenbaumsweg abzweigenden Einmündungen ins Neubauviertel sind Tempo-30-Zonen vorgesehen, Radfahrer sollten hier problemlos auf der Straße fahren können. Außerdem wird der zentrale Quartiersplatz ganz autofrei bleiben.

Nur eine Querungsstelle mehr?

Bei 5384 täglichen Autobewegungen im Weidensteg ist die Zahl der Abstellmöglichkeiten, abgesehen von den privaten Tiefgaragenstellplätzen, sehr überschaubar: Insgesamt sind 133 Parkplätze vorgesehen, „die aber ausschließ-lich für die Besucher der Weidensteg-Bewohner“, erklärte Andreas Mühlenbeck. Allerdings wird fast die Hälfte der heute sehr beliebten öffentlichen Stellplätze am Weidenbaumsweg wegfallen.

Kommt das am Ende alles so hin? Robert Gruber (Linke) zweifelte die Größenordnung der prognostizierten Zahlen an: „Die Grundschule Fiddigshagen wird ausgebaut, viele junge Familien werden ins neue Wohngebiet ziehen.“ Große Sorgen mache ihm in diesem Szenario besonders die Bushaltestellen-Situation im Bereich der Grundschule. Die Verkehrsplaner haben nahe der Straße Fiddigshagen eine Querungsstelle des Weidenbaumswegs, aber keine Verlegung der Haltestelle vorgesehen. „Wir brauchen da mehr als eine Sprunginsel. Da müssen Sie nachbessern“, forderte Gruber das Planungsbüro auf. Auch die FDP ist nicht zufrieden. Ihr verkehrspolitischer Sprecher Stefan Kubat brachte eine Ampel für den Weidenbaumsweg ins Gespräch.

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