Bergedorf. Zwei Wochen nach dem Start zeigt der massive Einsatz von Knöllchenschreibern in Bergedorf spürbare Wirkung. „Schon seit Beginn der zweiten Woche halten sich die Autofahrer deutlich disziplinierter an die Parkregeln als am Anfang“, sagt Rainer Hönig, Sachgebietsleiter Parkraum-Management beim Hamburger Landesbetrieb Verkehr (LBV).
Schluss mit Park-Anarchie
Einen ganzen Tag ohne Parkschein oder -scheibe parken, mal eben zum Einkaufen eine Stunde oder länger im Halteverbot stehen – nach Hönigs Worten war die Parkmoral der Bergedorfer spürbar gesunken, nachdem seit 2013 kein Bezirklicher Ordnungsdienst (BOD) solche Verstöße mehr ahndete: Er wurde kurzerhand abgeschafft. Gleichzeitig hat die Polizei bei steigenden Belastungen und konstantem Personalbestand immer weniger Zeit, ruhenden Verkehr zu überwachen. Die Folge: In Bergedorf wucherte Park-Anarchie, besonders gut zu beobachten auf dem Bahnhofsvorplatz, wo trotz eingeschränktem Halteverbot täglich schwunghafter Parkbetrieb herrschte.
Mehr Geld in Parkscheinautomaten
„Diesen Ordnungswidrigkeiten-Schwerpunkt haben wir zügig in den Griff bekommen“, freut sich Hönig, der den Bergedorfern eine schnelle Lernfähigkeit bescheinigt. Für eine Zahlenerhebung ist es nach seinen Worten noch zu früh. Gleichwohl rechnet er fest damit, dass bei der nächsten Zählung die Münzeinnahmen aus den Parkscheinautomaten ein deutlich höherer Betrag verbucht wird: „Ende Mai können wir belastbare Ergebnisse präsentieren.“
Hamburgweit 80 Park-Sheriffs
Dreimal in der Woche patroullieren drei bis fünf Mitarbeiter des Parkraum-Managements durch Bergedorf und Lohbrügge, schreiben Knöllchen. Hamburgweit hat das Team derzeit 80 Mitarbeiter. Es entstand Anfang 2013 als Projekt des Landesbetriebs Verkehr, bevor es zum LBV wechselte. Mit dem Personal wuchs auch die Zahl der geschriebenen Knöllchen: Im ersten Jahr 153 000, im zweiten Jahr 283 000, im Jahr 2015 waren es dann 460 000.
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