Bergedorf
(cr).
Vor vielen Jahren hatte sie die Idee, dem Beruf der Hebamme eine andere Profession gegenüberzustellen: die "Sterbeamme", die Todgeweihte oder Trauernde auf ihrem Weg begleitet. Inzwischen hat die Bergedorferin Claudia Cardinal den Beruf im ganzen Bundesgebiet etabliert. Nun ist die mehrfache Buchautorin als Sterbebegleiterin im Fernsehen zu sehen: In der Reportage-Reihe "37 Grad" begleitet sie in einigen Sequenzen die unheilbar kranke Barbara M.

Die 41-Jährige muss laut ZDF-Info mit der Diagnose "Heilung aussichtslos" weiterleben: Sie leidet an einer schweren Erbkrankheit. Die Folgen des sogenannten Alpha-1-Antitrypsin-Mangels zeigen sich unter anderem durch schwere Schädigungen von Leber und Lunge. Für die Söhne (9 und 21 Jahre) will sie trotzdem bis zum Ende stark sein. Ihr großer Wunsch, eine Reise nach Schottland, wird ihr erfüllt. Filmautorin Gesine Müller hat sie dabei begleitet.

Solche Gespräche mit Sterbenden seien "nicht einfach", weiß Sterbeamme Claudia Cardinal. Das ZDF, das ihre Arbeit kenne, habe sich deshalb für die Dreharbeiten an sie gewandt. Etwa zwei Stunden wurde dann mit der Bergedorfer Sterbeamme gedreht. Claudia Cardinal weiß, wie beängstigend die Diagnose "unheilbar" für die Sterbenden ist: "Das ist eine furchtbare Situation." Meist sei aber nicht unbedingt der Tod das Problem, "sondern der Horror".

Im Alltag ist Barbara weiterhin stark, obwohl sie immer kränker wird. Zeitweise verdrängt die Mutter den Gedanken an einen Abschied. Gleichzeitig versucht sie, sich auf ihr Ende vorzubereiten. Sie packt "Erinnerungskästen" für die Kinder Fabian und Moritz. Diese sollen sie nach ihrem Tod bekommen.

Die Sendung "Barbaras letzte Reise" wird am kommenden Dienstag, 8. September, um 22.15 Uhr im ZDF gezeigt.