Bergedorf (cn). Fröhlich schwenken sie ihre bunten Schultüten, schleppen stolz die noch viel zu großen Ranzen in die Klassen.

Bergedorf (cn). Fröhlich schwenken sie ihre bunten Schultüten, schleppen stolz die noch viel zu großen Ranzen in die Klassen.
Einschulung gestern an der Grundschule Sander Straße: 65 Abc-Schützen zählt Schulleiterin Kathrin Sander, erstmals seit Jahren gibt es wieder drei Klassen.

"Hurra, ich bin ein Schulkind", singen die Erstklässler inbrünstig - doch nicht alle singen mit. Denn auch "acht bis zehn" Flüchtlingskinder aus den Wohnunterkünften Curslacker Neuer Deich und Brookkehre sind unter den Neuen. Die Zahl ist noch nicht fix, denn nicht alle sind gekommen. Und von den Anwesenden sprechen einige Kinder kein Wort Deutsch.

Wie soll da Unterricht funktionieren? Schulleiterin Sander strahlt eine große Gelassenheit und noch mehr Optimismus aus: "Das ist für uns kein Problem, allenfalls eine Herausforderung", sagt sie derart überzeugend, dass man ihr die Floskel sofort abnimmt. Dann erklärt sie: "Wir werden von der Situation nicht überrascht, sind darauf gut vorbereitet."

So hat Sander eine syrische Grundschullehrerin an die Sander Straße geholt. Die 50-jährige Hala Dammert lebt seit 20 Jahren in Deutschland, ist für den Sprach-Förderunterricht zuständig und kann arabischen Eltern das Schulsystem erklären. Für Migranten-Kinder ist der Ganztag verpflichtend, für Eltern gibt es Hilfe im Elterncafé, die Schule hat ein breites Netzwerk außerhalb.

"Die Sprachbarriere löst sich binnen weniger Wochen von selbst auf", weiß Sander: "Und den Rest, den gehen wir engagiert und ganz aktiv an."