Von Christina Rückert

Bergedorf.
Eine junge Frau ist am Mittwochabend vermutlich beim Grillen schwer verletzt worden: Aus noch ungeklärten Gründen wurde die 24-Jährige kurz vor Mitternacht von Grillanzündern im Gesicht getroffen, erlitt laut Feuerwehr Verbrennungen zweiten Grades im Halsbereich und am Arm. Rettungswagen und Notarzt wurden zu dem Unfallort an der Holtenklinker Straße gerufen. Die Helfer brachten die junge Frau, die Verletzungen an fünf Prozent der Hautoberfläche erlitt, ins Krankenhaus.

Nicht nur die Feuerwehr warnt immer wieder vor den Gefahren des Grillens. Wenn an diesem schönen Wochenende vielerorts die Grillgeräte angeworfen werden, bekommen womöglich auch die Ärzte des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Boberg wieder viel zu tun. Denn immer wieder kommt es beim Grillen zu folgenschweren Fehleinschätzungen. In 90 Prozent seien Brandbeschleuniger die Ursache der Unfälle, warnen die Experten des Schwerbrandverletztenzentrums im UK Boberg (400 Patienten jährlich): So würden viele Menschen zu Spiritus greifen, um fast schon erkaltete Kohlen noch einmal anzuheizen. Fatal, denn die Stichflamme schießt meist in einem 45-Grad-Winkel in eine entgegengesetzte Richtung, trifft oft Unbeteiligte wie etwa Kinder. Verletzungen entstehen häufig auch, wenn heiße Kohle im Sand oder im Garten verbuddelt wird und später ein anderer darauf tritt.

Auch die Feuerwehr mahnt den richtigen Umgang mit dem Grill an. So solle für das Grillen ein geeigneter Ort gesucht werden, bei dem die Wärme gut abziehen kann. "Ungeeignet sind Balkone oder Plätze unter Holzdecken, vor Fenstern, in Carports und Schuppen", so die Experten. Der Grill sollte außerdem sicher stehen und nicht kippeln. Wichtig sei auch die Kleidung desjenigen, der am Grill steht: Denn Kunststofffasern schmelzen schnell "und verursachen schlecht heilende Verletzungen". Das Anzünden dürfe nur mit zugelassenen Mitteln erfolgen. Und nach dem Essen solle das Gerät an einer sicheren Stelle abgestellt werden und auskühlen.