Von Thomas Voigt

Bergedorf.
Ein alter Bergedorfer sitzt diesmal neu im Boot bei den Machern des Bergedorfer Stadtfestes vom 28. bis 30. August: Bernd Simon (65) aus Lohbrügge, Geschäftsführer bei der Hamburger Werbegemeinschaft des Ambulanten Handels und der Schausteller (WAGS). Gemeinsam mit Partymacher Thomas Kock ist die WAGS erstmals Veranstalter des Stadtfestes, das bisher stets in der Eigenverantwortung des Bezirksamts gelegen hatte.

Mit großen Festlichkeiten im öffentlichen Raum haben Simon und seine WAGS durchaus Erfahrung: Bis vor zehn Jahren haben sie den Bergedorfer Weihnachtsmarkt organisiert und waren in den 80er- und 90er-Jahren auch Veranstalter des Alstervergnügens. In mehreren deutschen Städten stellen sie regelmäßig mobile Fischmärkte auf die Beine. "Das Bergedorfer Stadtfest ist aber etwas ganz Besonderes, und mein Herz schlägt für Bergedorf", sagt Simon. Schätzungsweise 500 Arbeitsstunden hat er in den vergangenen drei Monaten in die Mega-Party investiert: 211 Standplätze vergeben, Aufbau und Abläufe mit Polizei, Feuerwehr und DRK koordinieren, Ordnungsdienst und nächtlichen Wachdienst engagieren und überall Preise aushandeln. Dann die Auflagen des Bezirksamts, die er so nicht erwartet hatte: "Dass ich ein Sicherheitskonzept vorlegen muss, damit hatte ich ja schon gerechnet. Dass ich aber auch die gesamte Festfläche für Notfalldurchsagen beschallen muss, kam überraschend." Weil eine flächendeckende Lautsprecheranlage den Kostenrahmen sprengen würde, erfüllt Bernd Simon diese Bedingung mit dem Einsatz von Megafonen.

"Der bisherige Stadtfest-Experte des Bezirks, Mattias Brötzmann, hilft uns sehr mit seinen Ratschlägen und ist bei Fragen immer ansprechbar", lobt der WAGS-Chef seinen offiziellen Vorgänger. Simon will auch nicht vieles anders machen, als es bisher war. "Nur am Serrahn richte ich neu eine maritime Meile ein, mit Matjes-Stand, Scampi und anderen Fischspezialitäten. Dort gibt es auch etwa 200 Sitzgelegenheiten, wo man verschnaufen kann, ohne etwas zu verzehren. Und auch auf der Kindermeile wird wenigstens eine Hüpfburg kostenlos sein."

Ab heute ist Bernd Simon täglich in der Bergedorfer City unterwegs, zeichnet mit Kreide die Standgrenzen auf, kontrolliert jedes Kabel. Zu seinen 500 Arbeitsstunden kommen so sicher noch mal 100 hinzu. "Ich werde an den Festtagen der erste und der letzte Mann auf dem Platz sein. Ich übernachte zwischendurch nur kurz im Hotel Ramada."