Von Bettina Biester

Bergedorf.
Das Ausbildungsjahr 2015 hat gerade erst begonnen, da bereitet die Ausbildungsplatzinitiative Bergedorf bereits die Vorstellung des Lehrstellenatlasses 2016 vor. Am Mittwoch, 2. September, von 10 bis 16 Uhr werden die heiß begehrten und kostenlosen Hefte im CCB verteilt. Darüber hinaus stehen Vertreter der Initiative, der Agentur für Arbeit und verschiedener Betriebe mit Informationen und Tipps zur richtigen Berufswahl bereit.

Mehr als 100 Seiten mit Informationen über 160 Betriebe und etwa 400 Ausbildungsplätze: Die mittlerweile 16. Auflage des Lehrstellenatlasses bietet künftigen Schulabgängern nicht nur einen Überblick über Angebote in Bergedorfer Betrieben. Er gibt auch Tipps, wie eine Bewerbung aussehen, eine Vorstellung bei einem Unternehmen ablaufen sollte, und nennt Ansprechpartner, die im Fall der Fälle weiterhelfen können.

Erstmals werden in dem Heft auch vier Berufe vom Altenpfleger über den Brunnenbauer und den Glaser bis hin zum Oberflächenbeschichter vorgestellt. "Wir haben extra Berufe mit reingenommen, die nicht so bekannt sind", sagt Ernst Heilmann, Sprecher der Initiative. "Denn viele Jugendliche sind sich der Bandbreite der Berufe gar nicht bewusst", ergänzt Hans-Hermann Kalisch, ehemaliger Leiter des Bergedorfer Arbeitsamtes.

Wie notwendig diese Hilfestellung für Bewerber wie auch Betriebe ist, zeigen die aktuellen Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt. Nach Angaben der Agentur für Arbeit sind seit Oktober vergangenen Jahres etwa 10 000 Ausbildungsstellen von Hamburger Betrieben gemeldet worden, von denen Ende Juli noch 3406 unbesetzt waren. Gleichzeitig suchen von den ursprünglich 8543 gemeldeten Bewerbern noch 3608 einen Ausbildungsplatz. Das sind 116 oder 3,1 Prozent weniger als im Juli 2014.

Während das Ausbildungsjahr grundsätzlich am 1. August beginnt, gibt es einige wenige Betriebe, die auch noch zum 1. September Lehrstellen anbieten. "Wer ernsthaftes Interesse hat, muss sich allerdings sputen", betont Ulf Fock, Leiter der Arbeitsagentur in Bergedorf. Er rät Interessierten, so schnell wie möglich die Jugendberufsagentur aufzusuchen. "Wir werden dann nichts unversucht lassen, die Jugendlichen zu vermitteln", sagt er.

Normalerweise allerdings sollten sich Bewerber frühzeitig um eine Lehrstelle bemühen. Ein Jahr Vorlaufzeit sei üblich. "Denn viele Unternehmen wollen, dass die Bewerber erst einmal ein Praktikum absolvieren. Das ist gerade in Bergedorfs Handwerksbetrieben ein Muss ", weiß Fock. So wollen die Arbeitgeber die Bewerber kennenlernen, gleichzeitig können die Jugendlichen testen, ob ihnen der Beruf zusagt.

Der Lehrstellenatlas ist nicht die einzige Hilfestellung, die die Ausbildungsplatzinitiative dieses Jahr anbietet. Weitere Aktionen sind der Infotag der Berufsausbildung am 12. September auf dem Gelände des Maschinenbauers Hauni, der Berufsorientierungstag am 16. September in der staatlichen Gewerbeschule Bautechnik am Billwerder Billdeich sowie der Tag des Handwerks am 19. September.