Am letzten Abend in Italien stellte sich bei mir etwas Wehmut ein. Wie im Flug ist der Urlaub vergangen. Es gab Sonne satt, einen wunderbaren See, Wanderungen durch einsame Bergtäler und natürlich Pizza, Pasta und Gelato satt.

Am letzten Abend in Italien stellte sich bei mir etwas Wehmut ein. Wie im Flug ist der Urlaub vergangen. Es gab Sonne satt, einen wunderbaren See, Wanderungen durch einsame Bergtäler und natürlich Pizza, Pasta und Gelato satt.
Vor allem aber keine Termine und viel Zeit mit den Lieben. Ein anderer, leichter Lebenstakt, in den wir uns einschwingen konnten. Wunderbar!

Doch nun ist der Urlaub vorbei. Am nächsten Morgen beginnt die Heimreise: über den hohen Pass, durch die Alpen, Richtung deutsche Grenze. Dort werden wir mit Dauerregen empfangen, beim nächsten Stopp die Shorts gegen lange Hosen getauscht. Meine Mitfahrer im Auto verdösen die endlose Fahrt auf der A 7. Ab Kassel ist an der Autobahn erstmals Mal wieder "Hamburg" zu lesen. Noch 300 Kilometer bis nach Hause.

Auf einmal beginnt sich meine Stimmung zu wenden. Langsam kommt Vorfreude auf - auf vertraute Umgebung, bekannte Gesichter und das eigene Bett.

Währenddessen zum x-ten Mal die Nachrichten im Radio. Ich höre, dass auch in der vergangenen Nacht 300 Flüchtlinge von einem Boot vor der italienischen Küste gerettet und an Land gebracht wurden.

Was für eine verrückte Welt, denke ich bei mir. Ich kann einfach in Italien Urlaub machen, mit meiner Familie durch Europa fahren, ohne dass mich jemand anhält und fragt, woher ich komme oder wohin ich will. Und überhaupt - was für ein Glück, dass unsere Heimreise ein Ziel hat und nicht ins Ungewisse führt.

Diese Gedanken beschäftigen mich auch noch, als wir schließlich über die Elbbrücken fahren. In diesem Moment danke ich Gott für die wunderbare Reise und unsere behütete Heimkehr. Und ich bitte ihn um seinen Schutz und seinen Segen für alle, die noch nicht wissen, wohin ihre Reise geht.