Bergedorf
(he).
Mit einem Empfang für Teilnehmer, Ehrenamtliche, Gäste und interessierte Bergedorfer wird am Sonntag um 17 Uhr im Haus im Park die Veranstaltungsreihe "Den Flüchtlingen eine Stimme geben" eröffnet. Bis Ende September werden, wie berichtet, Bilder, Fotos und Biografien von Menschen präsentiert, die nach Deutschland geflohen sind und jetzt im Bezirk Bergedorf in Unterkünften leben. Neben Erläuterungen zu den verschiedenen Projekten besteht die Chance, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen.

Zudem bieten die Initiatoren von Fluchtpunkt Bergedorf und dem Verein Bergedorfer für Völkerverständigung an zwei Abenden, jeweils ab 19 Uhr, noch weitergehende Informationen. Das Filmprojekt Move präsentiert am Donnerstag, 27. August, im HiP (Gräpelweg 8) ein Video über das Leben von Flüchtlingskindern und Jugendlichen in Bergedorf. Anschließend ist eine Podiumsdiskussion geplant.

Am Donnerstag, 3. September, sind die vielfältigen Flüchtlingsschicksale das Thema. Biografien werden gelesen, zwei inzwischen eingebürgerte Migranten berichten zudem über ihre Erfahrungen. Daran schließt sich eine Diskussion an: "Was hilft Flüchtlingen bei der Integration?"

"Es geht dabei vor allem um praktische Hilfe", sagt Girija Harland, Vorsitzende des Vereins Bergedorfer für Völkerverständigung. Der Wunsch, sich möglichst rasch zu integrieren, wird häufig von langwierigen Anerkennungsverfahren konterkariert. Ebenso vom Warten auf den ersten Deutschkursus oder von immensen Problemen, eine Anerkennung der eigenen Berufsausbildung oder eines Studiums zu erreichen.

Das führt zu absurden Situationen. Hamburger Ärzte klagen, kaum der Situation in den Flüchtlingsunterkünften Herr zu werden. Zugleich sitzen in den Pavillons und Containern Mediziner, die vor Verfolgung und Bürgerkrieg nach Deutschland geflohen sind. Sie könnten sich mit kranken Flüchtlingen in der Landessprache verständigen, sind aber zum Nichtstun verdammt, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt und ihr Medizinstudium anerkannt ist.