Bergedorf (upb). Sie fallen mittlerweile auf im Bergedorfer Stadtbild: Seit unsere Zeitung am Donnerstag über Chinas “Babymilch-Mafia“ berichtete, die jeden Morgen alle Vorräte der Drogerie-Märkte an Milupa- und Hipp-Trockenmilchpulver aufkauft, kursieren auf Facebook zahlreiche Bilder von den Hamsterkäufern.

Bergedorf (upb). Sie fallen mittlerweile auf im Bergedorfer Stadtbild: Seit unsere Zeitung am Donnerstag über Chinas "Babymilch-Mafia" berichtete, die jeden Morgen alle Vorräte der Drogerie-Märkte an Milupa- und Hipp-Trockenmilchpulver aufkauft, kursieren auf Facebook zahlreiche Bilder von den Hamsterkäufern.
Darunter auch Fotos von den Sammelstellen an Mohnhof und Weidenbaumsweg, wo jede Packung gegen zwei bis drei Euro Aufpreis von einer Lüneburger Firma aufgekauft wird und für den Transport nach Hongkong auf Paletten landet. In China erzielen diese Produkte den fünffachen Preis, seit das Reich der Mitte von zahlreichen Lebensmittelskandalen erschüttert wurde.

Ein einträglicher Handel, für den die Lüneburger neben erheblichem Ärger in China nun wohl auch Probleme in Bergedorf bekommen. Zwar ist am Aufkauf der Trockenmilch zunächst nichts auszusetzen, auch wenn die Rezeptur der Produkte gegen chinesisches Lebensmittelrecht verstößt, weshalb Milupa erst gar nicht dorthin liefert. "Uns interessiert, ob die Lüneburger diese Form des Ankaufs tatsächlich über ihre Bücher laufen lassen. Ist das nicht der Fall, könnte es sich um eine Form von Schwarzarbeit handeln", sagt Oliver Bachmann vom Hauptzollamt Hamburg.

Auch die Juristen von Milupa in Fulda nehmen die Bergedorfer Praxis unter die Lupe. Ihnen ist die Verpackung in Versandkästen ein Dorn im Auge, weil die das Original-Logo "Aptamil" tragen, aber nicht vom Werk selbst stammen. "Unsere Juristen prüfen, ob wir markenrechtlich gegen die Firma vorgehen", sagt Sprecher Stefan Stohl.