Betr.: “Maulkorb vom Bezirk für Markthändler“, Bergedorf-Seite vom 5.8.2015
Betr.: "Maulkorb vom Bezirk für Markthändler", Bergedorf-Seite vom 5.8.2015
Der Artikel klärt sachlich über das Dilemma der Markthändler auf, zeigt andererseits das wenig flexible und eher wenig kommunikative Verhalten der Behördenvertreter/innen. Was hindert die Behörde nach vier Monaten Probezeit in verschiedenen Wetterlagen und dem Ergebnis der Befragung vom Juli, das die Erfahrungen der Markthändler widerspiegelt, mit einer gerechten Entscheidung noch vor September zu reagieren?
Es fehlt an Flexibilität und Diskussion auf Augenhöhe, die wir als langjährige Kunden des Bergedorfer und Lohbrügger Marktes erwarten. Transparenz statt Maulkorb und Heimlichtuerei erwarten wir heute von Behörden, die gern die Klienten als Kunden bezeichnen. Auch die Markthändler sind Kunden der Behörden, sie bezahlen Gebühren und tragen zum positiven Image des Stadtteils bei. Ein Maulkorb, der den Händlern verpasst wird, lässt Rückschlüsse auf den herablassenden Blick der Behörden auf diese Menschen und eine verdrehte Wahrnehmung vom positiven Ansehen des Wochenmarktes zu.
Wie entsteht eine positive Wahrnehmung? Doch nur durch offenen Austausch der Erfahrungen zwischen Kunden des Wochenmarktes, den Händlern und dem Bezirksfachamt. Blumenzüchter und Landwirte, die auch noch ihre Felder und Gewächshäuser beackern beziehungsweise pflegen müssen, haben vermutlich zu einem Ergebnis von nur 40 Prozent Befürwortern der ganztägigen Öffnung geführt. Ist dieses Ergebnis wieder einmal den scheuklappenbehafteten Marketingstrategien zum Opfer gefallen?
"Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Etwas mehr Kenntnis vom Lebensalltag der Händler muss von Behördenvertretern und Behördenvertreterinnen erwartet werden. Als Bergedorfer Bürger erwarten wir das Einhalten zwischenmenschlicher und demokratischer Regeln.
Volker Ziesenitz
21031 Hamburg
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