Von Carsten Neff

Bergedorf.
Seit gestern Vormittag laufen die Bauarbeiten zur Sanierung des Bergedorfer Schlosses. In der einstigen Wasserburg werden aktuelle Brandschutzvorschriften umgesetzt, die Elektrik und defekte Fenster erneuert. Die Büros der Mitarbeiter werden modernisiert, die Archivräume des Heimatmuseums renoviert, und die Angestellten erhalten zeitgemäße Sozialräume mit einer Küchenzeile. Die umfangreichen Arbeiten haben gestern mit dem Aufbau eines Baugerüsts im Innenhof des Schlosses begonnen und sollen bis April kommenden Jahres abgeschlossen sein. 2,6 Millionen Euro sind für die gesamten Baumaßnahmen veranschlagt.

"Spaziergänger im Schlosspark werden zunächst nichts von den Arbeiten mitbekommen", sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast. Lediglich die Süd- und West-Fassade im Inneren des Schlosshofes werden auf acht Meter Höhe eingerüstet. Gestern haben drei Mitarbeiter von Teupe und Söhne Gerüstbau mit dem Aufbau begonnen, am Freitag soll das Gerüst mit einem Lastenaufzug vollständig stehen.

"Ein Gerüst in einem Schloss aufzustellen ist schon etwas Besonderes", erklärt Gangolf Meyer von der Hamburger Teupe-Niederlassung. "Historische Gebäude brauchen immer ein wenig Fingerspitzengefühl." So war gestern zunächst unklar, ob das Gerüst im historischen Mauerwerk verankert werden darf oder völlig frei stehen muss. Meyer: "Wir setzen alle Vorgaben des Denkmalschutzes um." Seine Männer haben bereits den Michel, die Elbphilharmonie und die Hamburger Kunsthalle eingerüstet.

Das Gerüst dient vor allem dem Einbau von mehreren zusätzlichen Dachgauben im zweiten Stock. Diese Arbeiten sollen bis zur Adventszeit abgeschlossen sein. Innen wird die Treppe im Ausstellungsbereich als Fluchtweg in die oberen Stockwerke verlängert. Zudem wird die Elektrik erneuert. Im kommenden Jahr sollen dann noch defekte Fenster ausgetauscht werden.

"Für den Umbau haben wir wertvolle Sammlungsstücke und historische Dokumente ausgelagert", erklärt Dornquast. Die Ausstellung werde aber nur für zwei bis drei Wochen während des Treppeneinbaus geschlossen. Der Bezirksamtsleiter hofft, dass bis zur "Langen Nacht der Museen" im nächsten April die Arbeiter wieder weg sind.