Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Die Ratlosigkeit der Bezirkspolitiker war deutlich zu spüren, als der Tagesordnungspunkt zum gestoppten Umbau des Lohbrügger Markts am Donnerstag im Hauptausschuss an der Reihe war. Ob jemand das Wort ergreifen wolle, fragte der Vorsitzende Werner Omniczynski und erntete zunächst betretenes Schweigen. Ein Fünkchen Hoffnung, das Vorhaben zu realisieren, keimte dann doch noch auf.

So einigten sich die Vertreter aller Fraktionen - auch der CDU - darauf, nochmals das Gespräch mit den Initiatoren des Bürgerbegehrens zu suchen, das den Umbau gestoppt hatte. Denn zum einen wäre es bitter für Lohbrügge, wenn der Platz nicht umgestaltet werden würde, zum anderen furchtbar ärgerlich, die Mittel für das Projekt zu verlieren, fassten die Linken die Stimmung aller zusammen.

Von dem Gesprächsangebot erhoffen sich die Abgeordneten, wenigstens einen Kompromiss für den Umbau zu finden. Geplant war, den südlichen Teil des Marktes in einen Stadtplatz mit Wohlfühlatmosphäre zu verwandeln - mit zusätzlichen Sitzbänken, Bäumen, einem neuen Pflaster im Stil der Alten Holstenstraße. 550 000 Euro, zur Hälfte finanziert aus Rise-Mitteln, standen dafür bereit.

Wie dieser Kompromiss aussehen könnte? Das hängt nun maßgeblich von den Zugeständnissen ab, die die Bürgerinitiative bereit ist zu machen. Für Gespräche ist Mathias Zaum, Motor der Bürgerinitiative und gleichzeitig CDU-Mitglied in Lohbrügge, "selbstverständlich offen". Ob er und seine Mitstreiter sich auf einen Kompromiss einlassen, hänge aber von der Ausgestaltung ab. "Er müsste für beide Seiten tragbar sein", betonte Zaum am Freitag gegenüber der bz.

Bis es zu diesem Gespräch kommt, wollen die Gegner auf jeden Fall weiter Unterschriften sammeln. Noch bis Anfang Januar haben sie Zeit, die notwendigen 2877 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zusammenzubekommen. "Derzeit sind wir ungefähr bei 2000", sagte Zaum. Sollte es zu keiner Einigung kommen, "werden wir das Begehren bis zum Ende durchziehen".

Ein Plan, der noch torpediert werden könnte. Mittlerweile hat die Fraktion der Linken eine Kleine Anfrage an das Bezirksamt gestellt, in der sie wissen will, ob der Text des Bürgerbegehrens juristisch überprüft worden sei.

"Der Kompromiss müsste für beide Seiten tragbar sein." Mathias Zaum, Initiator des Bürgerbegehrens