Lohbrügge
(rpf).
Sie freuten sich auf erholsame Tage in Spanien, doch der Weg dorthin wurde zur Achterbahnfahrt der Gefühle: Weil der gebuchte Taxifahrer sie versetzte, wäre für eine Familie aus Lohbrügge beinahe die lang ersehnte Reise geplatzt. Das Bergedorfer Taxi-Unternehmen Bach entschuldigt sich, aber für die Urlauber steht fest: So etwas wollen sie nicht noch einmal erleben.

Ulrich Reinhardt (68) wollte mit seiner Ehefrau Monika Hartfiel (61), einer Enkeltochter sowie der Nichte samt Anhang verreisen. Die sechs hatten ihre Koffer bereits am Vorabend am Flughafen Hamburg eingecheckt, ein Taxi war für 4 Uhr morgens bestellt. Und zu dieser nachtschlafenden Zeit nahm das Drama seinen Lauf.

Die Urlauber standen vor dem Haus des Ehepaars und warteten auf den Taxifahrer - doch vergebens. "Es vergingen erst zehn, dann 15 Minuten, und niemand kam", erinnert sich Reinhardt. Die Unruhe unter den Reisenden wuchs: "Mit unseren Diskussionen haben wir sogar die Nachbarn geweckt."

Auch mehrmalige Anrufe auf der Festnetz- und Handynummer des Taxi-Unternehmens blieben vergebens. Nach hektischer Suche wurde die Familie bei Hamburg Taxi endlich fündig: Das Unternehmen schickte einen Wagen vorbei, der zuvor noch in Altona unterwegs war. Mit quietschenden Reifen kamen die Lohbrügger schließlich am Flughafen Fuhlsbüttel an - um 5.40 Uhr, 20 Minuten vor Abflug des Fliegers. Das Boarding hatte da schon begonnen.

"Es war mein Fehler. Ich habe die Fahrt meinem Taxifahrer nicht gemeldet", gibt Markus Bach, Inhaber des gleichnamigen Taxi-Unternehmens, zu. "Ich kann mich dafür nur entschuldigen, denn es ist besonders schwierig, kurzfristig ein Großraumtaxi zu bekommen."

Für Ulrich Reinhardt ist die Erklärung unbefriedigend: "Das war Stress pur! So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben", sagt der 68-Jährige. Beim nächsten Urlaub will er sich von vornherein ein anderes Unternehmen suchen. Dankbar ist der Lohbrügger im Nachhinein seiner Ehefrau - sie schien die Probleme im Gefühl zu haben, bestand auf dem Check-in am Vorabend. Reinhardt: "Wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre der Flieger ohne uns gestartet."

Rechtliche Möglichkeiten haben Urlauber kaum, wenn sie wegen solcher Probleme den Flug verpassen, so Jan Meier, Fachanwalt für Reiserecht in Bergedorf: "Nur wenn ein klares Verschulden des Taxi-Unternehmens vorliegt, hätte eine Schadensersatz-Klage Aussicht auf Erfolg."