Von André Herbst

Bergedorf.
Bei den Bergedorfer Museumsfreunden ist ein Vorstandssitz vakant. Und dies wird zumindest bis November der Fall bleiben. Bevor ein Nachfolger für Dr. Schanett Riller gewählt werden kann, muss der Verein seine Satzung ändern. Bislang ist dort festgelegt, dass der Leiter des Museums für Bergedorf und die Vierlande kraft Amtes Zweiter Vorsitzender bei den Museumsfreunden ist. Vereinschefin Christa Timmermann will die Neufassung der Mitgliedersammlung am 4. November zur Abstimmung vorlegen. Der Ausstieg der Museumsleiterin aus der Vereinsführung geht nicht auf Misshelligkeiten im Vorstand zurück. Es gehe vielmehr um Probleme als "Diener zweier Herren", wie Christa Timmermann knapp erklärt. Oder die Beseitigung einer "juristisch wie organisatorisch absurden Situation", so Schanett Riller.

Bergedorfs frühere Museumsleiter und Schlossherren waren bei der Kulturbehörde beziehungsweise der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) angesiedelt. Mit der Übernahme des Museums durch den Bezirk ist Schanett Riller nicht nur die erste Frau auf diesem Chefsessel - sie ist Mitarbeiterin des Bezirksamtes. Und genau dieses ist gerade dabei, zwei Räumungsklagen anzustrengen. Eine gegen die Pächterin des Schlosscafés, Ina Rump, die seit inzwischen mehr als zwei Jahren mit dem Bezirk über Kreuz liegt. Die zweite gegen den Verein der Museumsfreunde, weil dieser zwischen dem Bezirksamt auf der einen Seite und Ina Rump auf der anderen Seite als eigentlicher Vermieter des Schlosscafés fungiert. Schanett Riller setzt auf die baldige Änderung der Satzung. "Ich könnte mir durchaus vorstellen, später einmal für den Vorstand zu kandidieren." Mehr noch setzt sie aber auf eine baldige Lösung des Streits mit Schlosscafé-Pächterin Ina Rump.

Unter den gegenwärtigen Vertragsbedingungen scheint Planungssicherheit weiterhin kaum sicherzustellen, daher hatte der Bezirk Ina Rump zum Abschluss eines neuen Vertrages aufgefordert. Mit eindeutigen Regeln für die Nutzung des Schlosshofes und ohne die Museumsfreunde als Zwischenmieter. Riller: "Frau Rump vergibt weiter Termine für Hochzeiten und runde Geburtstage. Dies tut sie wohl wissend, dass wir bis vier Wochen vor dem jeweiligen Termin das Recht haben, selbst eigene Veranstaltungen für den Tag anzumelden."