Von Thomas Voigt

Lohbrügge.
Die Gastronomen im Sander Dickkopp hatten beileibe nicht immer eine glückliche Hand. 2012 hinterließ der Betreiber einer irischen Kneipe in dem alten Wasserturm jede Menge unbezahlte Rechnungen, nachdem er die Konzession verloren hatte. Nachfolger Mehmet Sürmen bekam mit seiner Sander Dickkopp Bar Lounge Kitchen niemals eine Speisekarte zustande. Er feierte ein paar Partys - und strich nach weniger als einem Jahr mangels Gästeaufkommens die Segel. Besser läuft es bei Nadine Nowak.

Die 38-jährige Gastronomin kam im April 2014 aus Wilhelmsburg nach Bergedorf, übernahm die traditionsreiche Biergartenkneipe und machte wieder daraus, was es lange Zeit war: ein gepflegtes Lokal mit viel Live-Musik.

Was macht sie anders als ihre Vorgänger? "Wer nur andere arbeiten lassen will, kommt in der Gastronomie nicht klar", sagt Nadine Nowak. "Du musst selbst anpacken, und zwar kräftig." Zwischen zwölf und 18 Stunden hat bei ihr ein Arbeitstag. "Abwechslung auf der Speisekarte ist wichtig, ebenso beim Musikprogramm. Und auf die Vorschläge der Gäste einzugehen ist auch nicht verkehrt." Die Idee einer Jägermeister-Party zum Beispiel (nächstes Mal am 5. September) "hätte ich selbst nie gehabt". Ordnung halten ist für die Gastwirtin ein weiteres Muss: "Als ich herkam, sah es hier ziemlich wüst aus, da konnte sich doch keiner wohlfühlen." Heute kommen täglich etwa 60 Gäste zum Sander Dickkopp, im Winter waren es zumindest halb so viele. Und bei Live-Konzerten ist der Biergarten meist voll. Ein vielversprechender Anfang.

Ihre Zukunftspläne: "Im nächsten Sommer möchte ich hinterm Turm einen Beach-Club mit Strandkörben einrichten, 2017 dann den Tresen im Biergarten vergrößern." Nadine Nowak kandidiert für den Preis "Unternehmerin des Jahres" von Hamburger Volksbank und Bergedorfer Zeitung. Bewerbungen bis 3. Oktober unter