Bergedorf
(bb).
Marlen Hamester (75) erinnert sich gern an alte Zeiten. Etwa an die Stunden, die sie als Kind im Bergedorfer Schlosspark verbracht hat. "Wir haben hier getobt und gespielt", berichtet sie. Doch wenn die Lohbrüggerin heute durch den Schlosspark geht, kommt ihr das Grauen. Insbesondere der Zustand der Hochzeitsbrücke stimmt sie traurig: "Die ist mittlerweile total marode."

Das Holz ist teilweise morsch. Die weiße Farbe blättert ab, mehrere Graffiti sind auf das Geländer geschmiert: Der Zustand der 1989 gebauten Hochzeitsbrücke ist tatsächlich zum Weglaufen. Dabei gehörte sie einst zu den beliebtesten Fotomotiven für Brautpaare in Bergedorf. So gut wie alle Verliebten, die sich im Schloss das Jawort gaben, ließen sich auf der Brücke ablichten.

Auch heute noch darf im Schloss an 14 Tagen im Jahr geheiratet werden. Doch auf den Bildern macht sich die Brücke längst nicht mehr so hübsch. "Ich finde es schade, dass die Brücke so verkommt. Sie wird bald so kaputt sein, dass sie abgerissen werden muss", fürchtet die Ur-Bergedorferin. Sie hat auch schon die Politik auf das Thema angesetzt. Doch passiert sei nichts, ärgert sich die 75-Jährige.

Dass dringend Handlungsbedarf besteht, sieht auch das Bezirksamt. "Es hat bereits eine Begehung der Brücke durch Grünamtsleiter Wolfgang Charles und einen Tischler gegeben", sagt Martina Parlow, Sprecherin des Bezirksamtes. Derzeit werde die Statik überprüft, "und dann soll sie in absehbarer Zeit aufgearbeitet werden", kündigt sie an. Wann das genau sein soll, ist aber noch offen.