Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Jubelstimmung bei den Umbau-Gegnern des Lohbrügger Marktes: Bei ihrem Bürgerbegehren haben sie die für einen Baustopp notwendigen 959 Unterschriften erreicht. Das hat die Auszählung der insgesamt 1680 eingereichten Unterschriften ergeben. Damit ist der Umbau der südlichen Fläche zu einem Stadtplatz mit Wohlfühlatmosphäre vorerst vom Tisch.

Während sich die Bergedorfer Christdemokraten zu diesem Ergebnis nicht äußern möchten, weil sie zunächst Rücksprache mit ihren Lohbrügger Kollegen halten wollen, zeigt sich die SPD enttäuscht. "Es ist schade, dass die Fläche jetzt keine Aufwertung erfährt, zumal der Wunsch ja nicht aus der Politik, sondern ausdrücklich aus dem Lohbrügger Stadtteilbeirat kam", sagt SPD-Bezirksabgeordneter Nils Springborn. Auch er will das Thema in den nächsten Tagen in der Fraktion diskutieren.

Vonseiten des Bezirksamtes sind die nächsten Schritte klar. "Wir werden das Ergebnis in die nächste Sitzung des Hauptausschusses am 13. August geben", sagt Bezirksamtssprecher Dr. Andreas Aholt. Die Verwaltung wird nicht vermeiden können, den Bauunternehmen abzusagen, die sich auf die aktuelle Ausschreibung gemeldet hatten. "Wir haben fünf Angebote erhalten, die unsere Kostenschätzung von 550 000 Euro alle unterschritten haben." Ob die Baufirmen Rechtsmittel einlegen, ist offen.

Die Hälfte der Kosten für das Bauprojekt sollte eigentlich aus Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (Rise) finanziert werden. Doch während die Umbau-Gegner jetzt noch bis Anfang Januar Zeit haben, weitere Unterschriften für einen Bürgerentscheid zu sammeln, laufen die Fördermittel bereits zum Jahresende aus. Sollten Politik und Verwaltung jetzt nicht noch ein anderes förderwürdiges Projekt in Lohbrügge aus der Schublade zaubern, ist das Geld weg. "Ich glaube aber nicht, dass wir auf die Schnelle ein anderes Projekt finden", sagt Springborn.

Mit dem Baustopp sind nun auch die zehn geplanten Stellplätze für die Freiwillige Feuerwehr Lohbrügge vom Tisch - sehr zum Ärger der Einsatzkräfte, die bei Einsätzen regelmäßig ein Ticket riskieren, wenn sie versuchen, in der Nähe der Wache zu parken. Äußern möchten sich die Retter zu diesem Thema nicht. Sie hoffen weiter auf einen Lösungsvorschlag aus Politik und Verwaltung.

"Es ist schade, dass die Fläche jetzt keine Aufwertung erfährt." Nils Springborn SPD-Bezirksabgeordneter