Von Bettina Biester

Neuallermöhe.
Der Ebner-Eschenbach-Weg in Neuallermöhe ist eigentlich eine idyllische Strecke. Vom Edith-Stein-Platz im Norden führt er vorbei am Grachtenteich immer entlang des Wassers vom Allermöher Hauptdeich bis zum Fanny-Lewald-Ring. Doch wo normalerweise nur Fußgänger und Radfahrer und im Notfall Feuerwehrwagen unterwegs sein dürfen, fahren auch immer mehr Autos und Lieferwagen entlang. Ein Umstand, der nicht nur viele Anwohner nervt, sondern auch Gefahren birgt.

"Es kann doch nicht sein, dass wir hier nicht in Ruhe auf der Terrasse sitzen können, weil ständig ein Auto vorbeifährt", ärgert sich eine Anwohnerin der Lilo-Gloeden-Kehre. Fast täglich beobachtet die 54-Jährige, wie Paketboten, Pizzalieferanten und Anwohner vom Fanny-Lewald-Ring in den Weg einbiegen. "Die sind zu faul, an der Straße zu parken und zu Fuß zu den Häusern zu gehen", sagt sie.

Schlimmer noch findet sie die Situation für die Kinder in der Wohnsiedlung. "Die Kleinen laufen hier herum und düsen mit ihren Fahrrädern die Wege entlang. Kommt ein Auto, kann schnell etwas passieren", kritisiert sie. Tatsächlich gibt es an der Lilo-Gloeden-Kehre einen Spielplatz, von dem ein kleiner Weg zum Ebner-Eschenbach-Weg führt. Durch die hohen Hecken ist der Durchgang aber kaum zu sehen, geschweige denn ein Kind auf einem Fahrrad.

Schon Mehrfach hat die 54-Jährige Beschwerden bei Polizei und Bezirksamt eingereicht. Zwei Schilder, die den Weg als Rad- und Fußweg ausweisen, wurden daraufhin aufgestellt. "Doch gebracht hat es nichts. Es müssten Poller aufgestellt werden", regt sie an.

Poller seien immer so eine Sache, meint dazu Rainer Wilke von der Bergedorfer Verkehrspolizei. "Zum einen werden sie oft genug abgebaut, zum anderen werden sie von Radfahrern auch gern mal übersehen", betont er. Grundsätzlich sei ihm das Problem vom Ebner-Eschenbach-Weg bekannt. Für eine regelmäßige Kontrolle sei aber kein Personal vorhanden. "Wir werden in nächster Zeit aber einen verschärften Blick auf die Sache werfen", kündigt Wilke an. Wer beim Befahren eines Gehwegs erwischt wird, zahlt wenigstens 15 Euro, bei Behinderung noch mehr.