Lohbrügge
(upb).
Der geplante Wohnungsbau auf dem Gelände der ehemaligen Förderschule Billwerder Straße wird weit in die Zukunft verschoben. Wie die Sozialbehörde gestern mitteilte, sollen die Klassenräume für die Unterbringung von 80 jungen, unbegleiteten Flüchtlingen genutzt werden. Die überwiegend 16- bis 18-Jährigen, die ohne Eltern oder andere Verwandte nach Deutschland kamen, ziehen "in den nächsten Wochen" ein, wie es in der Mitteilung der Behörde heißt. Sie liegt heute als Zettel in den Briefkästen der Nachbarn.

Weitere Details konnte Sozialbehörden-Sprecher Marcel Schweitzer gestern nicht nennen: "Das ist alles sehr spontan. Wir stecken selbst noch mitten in der Vorbereitung", sagte er auf Nachfrage. Hamburg stehe unter erheblichem Druck, die Vielzahl junger Flüchtlinge unterzubringen. "Im Mai kamen 100, im Juni 110 und in diesem Monat sind es schon 70." Sie reisten mit dem Zug oder per Anhalter gezielt an die Elbe, "weil Hamburg international sehr bekannt ist".

Sobald sie sich hier bei den Behörden melden, kommen sie zunächst zum Fachamt für Flüchtlinge an der Feuerbergstraße in Ohlsdorf. Dort werden alle Aufnahmeformalitäten erledigt. Gewöhnlich schon am nächsten Tag erfolgt dann ihr Einzug in die Unterkünfte der sogenannten Erstversorgung, zu denen auch die Billwerder Straße gehören wird. Betreut werden sie - wie alle derzeit 800 jungen, unbegleiteten Flüchtlinge - vom Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB), der bisher 17 derartige Unterkünfte zählt.

In der ehemaligen Förderschule wird es für die neuen Bewohner Alphabetisierungs- und Deutschkurse geben. Anschließend ist der Besuch einer staatlichen Schule Pflicht. Wie lange die Flüchtlingsunterkunft bleibt, ist offen. Antworten auf Fragen geben Bezirksamtsleiter Arne Dornquast und LEB-Chef Klaus-Dieter Müller beim Info-Abend am nächsten Montag um 18 Uhr im "Zeighaus" der Stadtteilschule Bergedorf, Ladenbeker Weg 13.