Bergedorf
(upb).
Erneut ärgert eine Aktion der Umweltbehörde die Geschäftsleute an der Bergedorfer Schloßstraße: Wie schon Anfang Juni war die nördliche Parallelstraße des Sachsentors gestern wieder mit Parkverbotsschildern gespickt. Bis 31. Juli, so war dort zu lesen, geht vor den Läden und Restaurants nichts mehr.

"Wenn das jetzt wieder Tiefbohrungen der Altlastensanierer sind, dann können wir bis Ende des Monats dicht machen. Bei dem Lärm und Dreck kommt kein Kunde mehr", weiß Francesco Ballistreri, Inhaber des Restaurants Santa Lucia, der sich noch gut an die identischen Arbeiten vor eine Jahr erinnern kann. Dabei gab es dieses Mal eine Absprache mit der Behörde, ergänzt Anna Schickedanz vom Schoko-Café Tante Anna: "Nach der Aktion vor sechs Wochen, als wir die Bohrungen gerade noch verhindern konnten, war uns von der Umweltbehörde ein Runder Tisch versprochen worden, um einen möglichst wenig geschäftsschädigenden Termin für die ja leider unumgänglichen Tiefbohr-Arbeiten zu finden."

Auf Nachfrage unserer Zeitung zum aktuell verhängten Parkverbot ruderte die Umweltbehörde gestern denn auch umgehend zurück: "Ein Missverständnis", betonte Sprecher Björn Marzahn. "Der Runde Tisch wird im September kommen, die Arbeiten beginnen erst danach." Warum sich die Schilder mit zehntägigem Parkverbot plötzlich in die Bergedorfer Schloßstraße verirrten, konnte er sich nicht erklären. Tatsächlich zogen Bauarbeiter sie gestern wieder aus den Halterungen und legten die Schilder auf den Fußweg.

Ganz ohne Arbeiten kommt die Straße aber in dieser Woche trotzdem nicht davon: Zur Vorbereitung der verschobenen Tiefbohrungen werden heute aus den vorhandenen Brunnen im Straßenbereich Wasserproben gezogen. "Das geht ganz ohne Lärm und auch ohne Parkverbot", betont Marzahn. "Die Entnahme dauert nur einige Stunden und wird keine großen Behinderungen verursachen."