Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Mathias Zaum stand die Zuversicht bereits ins Gesicht geschrieben. Am Wochenende hatte der Mitinitiator des Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau des Lohbrügger Marktes noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt, fleißig Unterschriften gesammelt - und das mit Erfolg. Gestern überreichte er dem Bezirksamt 336 fein säuberlich sortierte Listen mit 1680 Unterschriften - weit mehr als erforderlich.

Damit ist das Vorhaben so gut wie vom Tisch. Denn selbst wenn einige Unterschriften doppelt, unleserlich oder ungültig sind, dürfte die geforderte Anzahl von 959 Unterschriften zusammengekommen sein. "Wir sind zuversichtlich. Bei unserer Durchsicht sind wir auf eine Fehlerquote von etwa sieben Prozent gekommen", sagte Zaum gestern.

Dies zu überprüfen, ist nun Aufgabe des Bergedorfer Einwohneramtes. Zehn Werktage haben die Mitarbeiter für die Auswertung Zeit. Stellen sie die gültige Anzahl der Unterschriften fest, bevor es zu einer Vertragsunterzeichnung mit einem Bauunternehmen kommt, hat das Bürgerbegehren eine aufschiebende Wirkung. Und die Gegner hätten noch sechs Monate Zeit, die erforderlichen 2877 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zu sammeln.

Bezirksamtsleiter Arne Dornquast sicherte bereits gestern zu, die Auswertung abzuwarten: Die Gesamtzahl von 1680 eingereichten Unterschriften liege so weit oberhalb der Grenze von 959, "dass wir als Bezirksverwaltung diese basisdemokratisch entstandene Rückmeldung bereits zum jetzigen Zeitpunkt respektieren müssen und werden". Und weiter: "Dadurch Fakten zu schaffen, dass innerhalb der zehntägigen Prüffrist Aufträge vergeben werden, verbietet sich."

Wie viele Angebote auf die Ausschreibung eingegangen sind, wollte der Sprecher des Bezirksamtes Dr. Andreas Aholt gestern nicht verraten. Morgen werden sie geöffnet und einer gründlichen Prüfung unterzogen. Der Auftrag lautete, den südlichen Teil des Lohbrügger Marktes in einen Stadtplatz mit Wohlfühlatmosphäre zu verwandeln - mit zusätzlichen Sitzbänken, Bäumen, einem neuen Pflaster im Stil der Alten Holstenstraße.

550 000 Euro stehen dafür im Tiefbauprogramm bereit. Die Hälfte davon soll aus Rise-Mitteln finanziert werden. Doch während die Umbau-Gegner noch bis Anfang Januar Zeit hätten, weitere Unterschriften zu sammeln, laufen die Fördermittel bereits zum Jahresende aus. "Und wenn das Geld weg ist, erübrigt sich auch ein Bürgerentscheid", betonte Zaum.