Bergedorf
(upb).
13 Streifenwagen und drei Feuerwehren, dazu Rettungswagen und ein Chrysler-Kombi, aus dem 20 Minuten lang hohe Flammen schlagen: Was wie eine Szene aus einem Actionfilm klingt, wurde in der Nacht zu Sonnabend auf der Bergedorfer Straße dramatische Realität.

Alles begann um 0.20 Uhr, als ein Geschwindigkeitsmess-Fahrzeug der Polizei in Höhe der Boberger Heidhorst-Kreuzung vom Chrysler mit mindestens 140 statt erlaubter 70 km/h überholt wurde. Die Beamten nahmen sofort die Verfolgung Richtung Hamburger City auf. Doch der Raser war so schnell, dass sie ihn aus den Augen verloren.

Zu seinem Glück entdeckten die beiden Polizisten ihn aber wieder, als sie von der Bücke über die Kandinskyallee nach Mümmelmannsberg schauten: Unten war der Chrysler gegen einen Baum geprallt und fing Feuer. Den Beamten gelang es gerade noch, den eingeklemmten Fahrer aus dem Fahrzeug zu ziehen, bevor alles in Flammen stand: Der Tank des mit Gas betriebenen Chrysler war durch den Aufprall gerissen. Feuerwehren aus Bergedorf, Boberg und Kirchsteinbek rückten an, um das Wrack zu löschen. Die Flammen entwickelten eine derartige Hitze, dass der Baum verbrannte und sogar der Asphalt schmolz.

Der verletzte Fahrer - ein 47-jähriger Lohbrügger - weigerte sich, in das Alcotest-Gerät der Polizei zu pusten. Er wurde per Rettungswagen zur stationären Behandlung ins Unfallkrankenhaus Boberg gebracht. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der behandelnden Ärzte nicht.

In der Klinik musste sich der Raser einer Blutproben-Entnahme unterziehen. Eine entsprechende Anordnung hatte die Bereitschaftsrichterin des Amtsgerichtes Hamburg erlassen.

Wie schnell der Chrysler genau fuhr, belegen die Video-Aufzeichnungen des Polizeifahrzeugs. Die Beamten hatten den Überholvorgang ebenso gefilmt wie den Anfang der Verfolgungsjagd.