Bergedorf (bb). Ihre Abschiebung war bereits beschlossene Sache, jetzt können Amad Mohamad und seine Familie aufatmen.

Bergedorf (bb). Ihre Abschiebung war bereits beschlossene Sache, jetzt können Amad Mohamad und seine Familie aufatmen.
"Das Bundesamt für Migration hat entschieden, den vorherigen Bescheid dahingehend abzuändern, dass statt der Abschiebungsanordnung nunmehr eine Ausreiseaufforderung und Abschiebeandrohung erfolgt", erklärt die Betreuerin der syrischen Flüchtlinge, Agnes von Alvensleben. Dadurch könne die Familie vorerst im Lande bleiben.

Androhung statt Anordnung: Konsequenz dieser kleinen Änderung in der Formulierung ist, dass die Klage gegen die Abschiebung vor dem Verwaltungsgericht aufschiebende Wirkung hat. "Es ist davon auszugehen, dass das Gericht frühestens in einem Jahr entscheidet", sagt Alvensleben. Bis dahin müsse die Familie eine Aufenthaltsgestattung bekommen.

"Wir können endlich aufatmen", freut sich von Alvensleben und wagt schon einen Blick in die Zukunft. So sollen Amads Eltern, Fairouz (38) und Selaheddin (48), bald einen Deutschkursus besuchen, um anschließend auch eine Arbeit finden zu können. Auch nach einer neuen Wohnung will die Familie suchen.

Bislang leben die Mohamads in der Flüchtlingsunterkunft am Curslacker Neuen Deich, kurz hinter der Autobahnbrücke. Monatelang bangten sie dort um ihren Verbleib in Deutschland, saßen sogar schon einmal im Flugzeug nach Zypern. Nur weil sich der Pilot weigerte, den aufgebrachten Vater mitzunehmen, konnten sie bleiben.

Nach Zypern soll die Familie abgeschoben werden, weil sie dort nach ihrer Flucht vor Krieg, Verfolgung und Folter in ihrem Heimatland Syrien zunächst versucht hatte, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch auch dort verloren die Mohamads ihre Lebensgrundlage, kamen auf der Suche nach einer besseren Zukunft nach Deutschland. Seit einem Jahr und zwei Monaten leben sie nun hier - und würden auch gern bleiben.