Bergedorf
(rpf).
Hamburg will laut aktueller Mitteilung der Schulbehörde bis 2019 rund 270 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung von Schulsporthallen investieren. Im Bezirk Bergedorf geht es um vier neue Sporthallen - die jedoch teilweise bereits gebaut oder im Bau sind. Bergedorfs Politik gibt sich zu dieser Ankündigung zurückhaltend, die Bürgerschaftsfraktion der Linken bezeichnet sie gar als Mogelpackung.

"Sport ist wichtig für die körperliche Entwicklung unserer Kinder. Deswegen investieren wir im Rahmen unseres Schulbauprogramms umfangreich in Neubau und Sanierung von Schulsporthallen", sagt Schulsenator Ties Rabe (SPD). Deshalb sollen - so der derzeitige Plan - 129 Hallenfelder in 95 Hallen geschaffen werden. 100 weitere Felder in 82 Hallen sollen zudem saniert werden. Nach der Schließung von 59 Hallenfeldern gebe es am Ende ein Plus von 70 Feldern in ganz Hamburg.

"Der Bezirk Bergedorf wird sechs Hallenfelder bekommen", teilt Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, auf bz-Anfrage mit. Konkret gehe es um eine neue Dreifeldhalle für die Stadtteilschule Kirchwerder und eine Zweifeldhalle für den Schulstandort am Binnenfeldredder. Dazugerechnet werden auch die Gymnastikhalle Mittlerer Landweg, die bereits im Bau ist, und die Einfeld-Halle der Grundschule Sander Straße, die 2014 fertiggestellt wurde. Zudem sollen im Bezirk fünf Hallenfelder saniert und zwei geschlossen werden - wo genau dies der Fall sein wird, war noch nicht zu erfahren.

Lars Dietrich (CDU), Vorsitzender des Fachausschusses für Sport und Bildung, zeigt sich zurückhaltend. "Den Neubau der Gymnastikhalle am Mittleren Landweg müsste wegen des Brandes die Versicherung tragen. Wir müssen jetzt prüfen, welches Geld wirklich zusätzlich in das System fließt", erläutert Dietrich. Gerade auch im Hinblick auf die Olympia-Bewerbung sei es wichtig, den Breitensport zu stärken. Der Ausschuss werde das Thema auf seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause, am 31. August, aufgreifen.

Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Bürgerschaft, bezeichnete die Ankündigungen der Schulbehörde als Mogelpackung: "Hier werden Zahlen von Sanierungen und Neubauten vermischt, um die eigentliche Misere ins Positive umzudeuten." Statt Geld für Olympia auszugeben, müsse Hamburg hier investieren.