Von Bettina Biester

Lohbrügge.
Der Umbau des Lohbrügger Marktes gerät zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Während das Bezirksamt darauf wartet, die Angebote auf die Ausschreibung zu öffnen und einem Bauunternehmen den Zuschlag zu erteilen, sammeln die Gegner des Vorhabens Unterschriften für ihr Bürgerbegehren. Gelingt es ihnen, bis zur Vertragsunterzeichnung 959 gültige Stimmen zu sammeln, stünde das Projekt auf der Kippe.

Mitinitiator Mathias Zaum vom CDU-Ortsverband Lohbrügge ist optimistisch. "Wir haben mittlerweile mehr als 600 Unterschriften zusammen", sagte er gestern. Die Unterstützung sei groß. Zaum: "Als wir auf dem Wochenmarkt standen, kamen die Menschen auf uns zu, um zu unterschreiben." Auch morgen wollen sie wieder die Trommel rühren.

Zaum und seinen Mitstreitern ist die Umgestaltung des Lohbrügger Marktes seit Beginn ein Dorn im Auge. Für 550 000 Euro sollen Sitzbänke aufgestellt werden, Parkplätze für die Freiwillige Feuerwehr entstehen und eine neue Pflasterung aufgebracht werden. Dies würde nicht nur die Marktfläche verkleinern, zugleich 20 Kurzzeitparkplätze zerstören, fürchten Kritiker.

In der Bergedorfer Bezirksversammlung hingegen hat die Maßnahme ihre Mehrheit gefunden. Sie ist bereits beschlossen worden, unter anderem auch, weil sie zur Hälfte aus Rise-Mitteln finanziert wird. Dementsprechend läuft die Ausschreibung.

"Wir warten jetzt darauf, die Angebote am 22. Juli öffnen, auswerten und dann entscheiden zu können, welches Bauunternehmen den Auftrag erhält", sagte Verwaltungsdezernent Klaus Wolters gestern. Mit der Vertragsunterzeichnung rechnet er Ende Juli, mit dem Baubeginn weiterhin im August.

Eine Zeitplanung, die nun unter Druck gerät. Wenn rechtzeitig 959 Stimmen zusammenkommen, ist das Bezirksamt verpflichtet, diese auf ihre Gültigkeit zu prüfen. Es zählen nur Unterschriften von Wahlberechtigten aus dem Bezirk Bergedorf. Zehn Werktage haben die Mitarbeiter des Einwohneramtes für die Auswertung Zeit: Erst wenn die gültige Anzahl der Unterschriften festgestellt ist, hat das Bürgerbegehren eine aufschiebende Wirkung.

Doch damit ist es nicht getan. Das Bürgerbegehren ist erfolgreich, führt zu einem für den Bezirk verbindlichen Bürgerentscheid, wenn binnen sechs Monaten 2877 Bergedorfer unterschreiben. Danach würde abgestimmt.