Von Gerrit Pfennig

Bergedorf.
Reife Leistung: Die Abiturienten aus dem Bezirk liegen hamburgweit voll im Trend - das belegt die Statistik zum aktuellen Abschlussjahrgang, die die Schulbehörde gestern veröffentlichte. Die 782 Absolventen der fünf Gymnasien und Stadtteilschulen sowie der Waldorfschule erreichten Durchschnittsnoten von 2,44. Sie liegen dicht an Hamburgs Schnitt von 2,42.

Besonders bei den Spitzenleistungen steigerten sich die Schüler im Bezirk. Fünf Schüler des Hansa-Gymnasiums und sechs des Luisen-Gymnasium erreichten ein Abitur von 1,0 - 2014 waren es insgesamt im Bezirk noch neun. Zum Vergleich: Hamburgweit gab es dieses Ergebnis 163-mal (2014: 141). Damit entfallen 6,75 Prozent dieser Höchstleistungen auf Bergedorfer.

Absolute Spitze sind mit einem Schnitt von 2,16 die 96 Abiturienten des "Lui". Fast die Hälfte (41) haben eine 1 vor dem Komma. Den ersten Platz in Hamburg teilen sich mit einem Schnitt von 1,96 das Gymnasium Buckhorn in Volksdorf und das Johanneum (Winterhude) - dort gab es mit neun Abiturienten die höchste Zahl an 1,0-Abschlüssen.

Werner Baum, Direktor des Luisen-Gymnasiums, winkt bei diesen Werten ab: "Mit dem Johanneum und seiner 500-jährigen Geschichte wollen wir uns gar nicht vergleichen." Dennoch sei er sehr stolz auf die Leistung seiner Schüler. Kein einziger von ihnen fiel am "Lui" durch - hamburgweit lag die Quote dagegen bei 3,9 Prozent.

Baum erklärt die Unterschiede so: "Das ist ein sehr guter Jahrgang, der schon in der Mittelstufe herausragende Leistungen erwarten ließ. Denise Yang war gerade einmal 13 Punkte von der Maximalpunktzahl 900 entfernt." Solche Werte seien ein absoluter Höhepunkt für das Kollegium und belegten die hervorragende Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Schülern.

In ganz Hamburg absolvierten 9286 Schüler erfolgreich das Abitur - nach 8941 im Vorjahr ist das eine deutliche Steigerung. Positiv bewertete so auch Schulsenator Ties Rabe (SPD) die Leistungen. Der Bergedorfer sieht die Schulen mit dem zweiten Zentralabitur gut aufgestellt - an ihm beteiligten sich sechs weitere Bundesländer wie Niedersachsen und Bayern sowie erstmals auch Brandenburg. "Die jetzt eingeleiteten Veränderungen tragen dazu bei, das Hamburger Abitur im Bundesvergleich gut aufzustellen", betonte Rabe.

Übrigens: Verschenkt werden die Noten in Hamburg nicht. Das belegen die reinen Zahlen im Vergleich zu Bayern. Dort liegt der gesamte Abi-Schnitt in diesem Jahr bei 2,30, die Durchfall-Quote bei 3,49 Prozent. Härter scheint das Bayern-Abi nicht zu sein - zumindest auf dem Papier.