Lohbrügge (rpf). Die Obdachlose Silvia H. (46), die vor vier Wochen tot in der Tiefgarage des Einkaufszentrums Rappoltweg lag (bz berichtete), ist keinem Verbrechen zum Opfer gefallen.

Lohbrügge (rpf). Die Obdachlose Silvia H. (46), die vor vier Wochen tot in der Tiefgarage des Einkaufszentrums Rappoltweg lag (bz berichtete), ist keinem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Das ergab eine genauere rechtsmedizinische Untersuchung. Gegen den Freund der Frau wird jedoch weiter ermittelt - wegen Körperverletzung.

Für Obdachlose ist die Garage in Lohbrügge ein fester Treffpunkt und Schlafplatz. Dort wurde die 46-Jährige am 10. Juni mit schweren Verletzungen gefunden. Kurz darauf verstarb die Frau. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Rechtsmediziner untersuchten den Leichnam intensiv - auch im Computertomographen. Dabei fanden sie im Gehirn eine Arterienerweiterung, ein sogenanntes Aneurysma. Es war geplatzt. "Es handelte sich um eine angeborene Krankheit. Fremdverschulden liegt definitiv nicht vor", sagt Oberstaatsanwältin Nana Frombach auf bz-Anfrage. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren wegen eines Tötungsdelikts eingestellt.

Der Freund von Silvia H. ist damit aber noch nicht aus dem Schneider. Bekannte der Frau berichteten, dass er sie während der Beziehung wiederholt brutal geschlagen habe. Gegen den Mann läuft deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung. "Wir ermitteln von Amts wegen weiter", so Frombach.