Von Carsten Neff und Jasmine Rowe

Bergedorf.
Sie heißen "Super Soaker" oder "Arctic Blast" und sind das Sommerutensil für das feucht-fröhliche Garten-Battle rund ums Planschbecken, aber auch der Gäste-Muntermacher auf so mancher Grillparty: Wasserpistolen sind nach wie vor der Renner im Spielzeugregal, sobald die Temperaturen die 25-Grad Marke übersteigen. "Derzeit können wir gar nicht so schnell nachbestellen, wie uns die Kunden die Spritzpistolen aus dem Laden schleppen", freut sich Nils Hartfelder, Chef von Hartfelder Spielzeug am Kupferhof (s. unten).

Wasserpistolen gibt es bereits seit 1896, als in den USA das Patent für die erste "Hydro-Gun" angemeldet wurde. Aber erst in den 1960er-Jahren wurde die Spritzpistole ein Verkaufsschlager im deutschen Handel. Allerdings währte die Freude an den günstigen Pistolen mit Fingerpumpe meist nicht lange. Oft versagte schon im ersten Gefecht die Pumpe oder die Düse litt unter Verstopfung - eher ein Wegwerfprodukt.

1989 verhalf ausgerechnet ein amerikanischer Nuklear-Forscher der Wasserpistole zum Revival. Dr. Lonnie Johnson entwickelte in seiner Freizeit den "Super Soaker," zu deutsch in etwa "Komplett-Nass-Macher". Mit einer Reichweite von fast 15 Metern und einem riesigen Tank verwandelte diese Hightech-Wasserpistole mit dem ausgefuchsten Hochdruckmechanismus sommerliche Spritzgefechte in wirklich effektive Wasserschlachten. Von der Pumpgun gingen inzwischen über 500 Millionen Exemplare über die Ladentische.

Heute funktionieren die meisten Wasserpistolen nach dem Druckprinzip der "Super Soaker". Beliebt sind seit drei Jahren auch Spritzpumpen, die durch die Sprühdüse aufgezogen werden und dann ihre Tankmenge in einem einzigen Schuss abgeben. Für viele ein Vorteil: Mit einer "Waffe" haben diese Röhren optisch nichts mehr gemein.

Echte Nerds geben über 100 Euro für eine Spritzwaffe mit Rucksacktank, Anschluss für den Gartenschlauch und Eiswürfelkühlung aus - für den Gegner ist das Gefühl kaum anders als unter der Dusche. Für Romantiker gibt es Spritzen in Bogen- oder Armbrustform. Unser Test hat gezeigt: nicht die teuersten Pistolen machen am meisten Spaß. Je einfacher die Konstruktion, desto länger hält die Mechanik unter Strandbedingungen.