Lohbrügge
(bb).
Es ist mucksmäuschenstill im Saal des Holstenhofes. An den Tischen sitzen 20 Scrabble-Spieler, tief gebeugt über ihre Spielbretter. "Geredet wird nur selten. Man muss sich schließlich konzentrieren", betont Bernt-Dieter Köhler. Diese Woche hat der 83-Jährige das 25. Turnier des Hamburger Scrabble Clubs (HSC 03) eröffnet. Ein halbes Jahr wird es dauern.

Gespielt wird bis Dezember jeden ersten Mittwoch des Monats. Zwei Wertungsspiele stehen pro Abend an. Erlaubt ist, was im Duden steht, so auch Lautäußerungen wie "pst" und "hm". Deklinierte und konjugierte Formen sind ebenfalls gestattet. Wer am Ende die meisten Punkte erzielt, gewinnt das Turnier.

Titelverteidiger ist Philipp Achenbach. Seit 2009 spielt der Jurist Scrabble - leidenschaftlich gern und mit einem gewissen Ehrgeiz. Pro Jahr nimmt er an mehreren offiziellen Turnieren teil, die Treffen in Lohbrügge sind für ihn ein gutes Training. "Außerdem macht es Spaß. Und man kann bei der Ruhe ganz gut runterkommen", findet er.

Zwölf Jahre gibt es den HSC 03 mittlerweile. Während der Club anfangs noch zwölf Worttüftler zählte, sind es heute knapp 30. Regelmäßig treffen sie sich an den grünen Brettern, grübeln über Wörter nach. Eine Aufgabe, die das Gehirn trainiert. Scrabble-Spieler sollen laut einer Studie über einen größeren Wortschatz verfügen als der deutsche "Normalbürger", der laut Duden etwa 12 000 bis 16 000 Wörter aktiv benutzt.

Wer Lust hat, mitzugrübeln: Das nächste Treffen im Holstenhof (Lohbrügger Landstraße 38) ist am 12. August (ausnahmsweise der zweite Mittwoch im Monat).