Von Ulf-Peter Busse

Bergedorf.
Folgt man der Darstellung des Bezirksamtes, hat Schloss-Café-Betreiberin Ina Rump im Innenhof des Bergedorfer Wahreichens nur eine kurze Sommersaison unter freiem Himmel vor sich: Schon im Juli soll dort ein Gerüst für die Sanierungen des Schlosses aufgebaut werden. Doch die Gastronomin ist zuversichtlich: "Bisher haben mir die Freunde des Museums nichts Derartiges mitgeteilt. Dazu wären sie als Vermieter aber verpflichtet - mit einem Vorlauf von drei Monaten", argumentiert Rump.

Ina Rump geht somit davon aus, den Innenhof bis in den Herbst hinein uneingeschränkt nutzen zu können. Ein Optimismus, der beim Besuch des Cafés seit einigen Tagen unübersehbar ist: 70 nagelneue Stühle, 20 Glastische und vier großflächige Sonnenschirme hat die Wirtin für den Innenhof angeschafft und dort jetzt aufgestellt. Das Aufstellen des 5500 Euro teuren Mobiliars ist ihre Antwort auf das Urteil des Amtsgerichts von Mitte Juni. Die Richterin hatte ihr jegliche Ansprüche auf die Überdachung des Innenhofs durch ihren Vermieter, den Verein der Freunde des Museums, abgesprochen - und zugleich ein Fragezeichen hinter die Nutzung vorhandenen Mobiliars gesetzt, weil sich auch das im Eigentum der Museumsfreunde befindet.

"Ich bin dankbar für dieses Urteil. So ist in unserem Dauerstreit endlich ein kleines Stück Klarheit eingekehrt", sagt die Wirtin, die das Geld trotz der Niederlage vor Gericht als Zukunftsinvestition sieht: "Mein Pachtvertrag läuft bis 2020 zuzüglich einer Option auf drei weitere Jahre. So lange werde ich bleiben."

Eine Haltung, die ihre Gäste gestern im gut besuchten Innenhof begrüßten: "Für uns gehört beim Sonntagsspaziergang der Cafébesuch hier dazu", waren sich Ilse Kneidel und Ute Krüger einig. Entsprechend gut läuft laut Rump das Café: "Trotz der vielen Gerüchte kommen die Menschen", sagt die Wirtin und fühlt sich ihnen verpflichtet: "Ich glaube, dass mein Café auch für die Attraktivität des Schlosses von Bedeutung ist."