Bergedorf-West (rpf). Anonym sehen sie aus, die SAGA-Hochhäuser am Ladenbeker Furtweg. Doch zu ihren Füßen ist ein Paradies für Gärtner entstanden.

Bergedorf-West (rpf). Anonym sehen sie aus, die SAGA-Hochhäuser am Ladenbeker Furtweg. Doch zu ihren Füßen ist ein Paradies für Gärtner entstanden.
Jede Woche treffen sich hier Kindergruppen mit den Agrarpädagoginnen Andrea Madadi und Andrea Porps, um gemeinsam Gemüse anzubauen. Davon profitiert die ganze Nachbarschaft.

Los ging alles im Jahr 2012. "Wir hatten drei freie Garten-Parzellen, die von den Mietern nicht genutzt wurden", erinnert sich Florian Kraft vom Quartiersmanagement ProQuartier. Die SAGA/GWG stellte sie dem Nachbarschaftstreff zu Verfügung und schloss eine Kooperation mit der Pestalozzi-Stiftung.

Zwei Gruppen (Kochkinder und Familienteam Nestlotsen) bewirtschaften inzwischen zwei Parzellen mit sechs Hochbeeten. Ein weiteres Areal betreuen die Kinder der Kita Friedrich-Frank-Bogen, bald wird auch die benachbarte Grundschule mit einsteigen.

Die Pädagoginnen geben den Nachwuchsgärtnern Tipps: "Unser erstes Ziel war es, so viel wie möglich zu ernten", sagt Andrea Porps. Vom Frühjahr bis zum Herbst werden hier unterschiedlichste Feldfrüchte reif: So säen die Gärtner im Frühjahr Radieschen, danach Möhren und Kohlrabi. Schließlich leiten Feldsalat und Grünkohl das Ende der Saison ein. Die Produkte verarbeiten die kleinen Gärtner in der Nachbarschaftsküche mit Tatjana Agrebi oder in ihrer Kita.

Ob ein grünes Klassenzimmer, in denen sie den Kindern Wissenswertes über Pflanzen und das Gärtnern vermitteln, oder der eigene Kompost - die Pädagoginnen haben viele Ideen eingebracht. Und das kommt bei den Anwohnern an: Sie kommen regelmäßig vorbei, um nicht nur die eigenen Flächen, sondern die Hochbeete gleich mit zu gießen. "Wir werden auch zum Essen oder zum Tee eingeladen. Wir fühlen uns richtig wohl", berichtet Andrea Madadi erfreut.

Nebenbei profitieren auch die Bewohner, die eigenen Beete bewirtschaften. "Meine Tochter macht bei den Gärten mit und hat schon viele Ideen mitgebracht", berichtet Mahmure Apil. So habe ein Sud aus Brennnesseln bestens gegen die Blattläuse gewirkt.

Auf die Einbindung vieler Bewohner ist Florian Kraft sehr stolz: "Hier passiert wirklich sehr viel." Er freue sich schon wieder auf das Erntefest, bei dem Kinder und Nachbarn gemeinsam feiern.