Bergedorf (rpf). Er ist Bergedorfs Pannen-Aufzug: Der Lift im Bahnhof ist schon wieder ausgefallen - mittlerweile seit einer Woche. Gehbehinderte stehen vor Problemen. Die Bahn sieht weiterhin keinen Grund, einen zweiten Fahrstuhl einzubauen.

Bergedorf (rpf). Er ist Bergedorfs Pannen-Aufzug: Der Lift im Bahnhof ist schon wieder ausgefallen - mittlerweile seit einer Woche. Gehbehinderte stehen vor Problemen. Die Bahn sieht weiterhin keinen Grund, einen zweiten Fahrstuhl einzubauen.
Seniorenbeirat und jetzt auch Awo machen Druck. Sie wollen den Zustand nicht hinnehmen.

"Ich ärgere mich schon seit Jahren über den Bahnhof", sagt Waltraud Gropp. Die 76-Jährige braucht beim Gehen einen Rollator, aber der Weg zum ZOB bleibt ihr verwehrt. "Auf die Rolltreppe traue ich mich nicht, da kann ich mir ja den Hals brechen." Zudem fiel jetzt auch der Aufzug zwischen der ersten Etage und dem Busbahnhof aus - auch dieser Weg war also versperrt.

Die DB Station & Service AG klebte an die Fahrstuhltür einen Aufkleber. "Defekt! Ein Techniker wurde verständigt. Wir bitten um Ihr Verständnis", steht dort seit Tagen. "Getan hat sich seitdem aber nichts!", kritisiert Gropp.

Die Bahn verweist, wie so häufig, auf Lieferengpässe bei Ersatzteilen. Vandalen hätten die Lichtleiste im Aufzug zerstört, teilt Sprecher Egbert Meyer-Lovis auf bz-Anfrage mit. "Sie musste bestellt werden." Voraussichtlich heute soll der Lift wieder fahren.

Für Waltraud Gropp ist das ein schwacher Trost. Zu oft sei der Lift bereits ausgefallen, und sie habe ratlos am ZOB oder im Erdgeschoss gestanden. "Ich frage mich, warum sie nicht einen zweiten Aufzug einbauen", sagt die 76-Jährige. Beim Bau war ein Platz dafür geschaffen worden - direkt neben dem defekten Fahrstuhl ist der Schacht für einen zweiten Aufzug. Eingebaut wurde er jedoch nie, weil die Bahn die Kosten scheut. Nach Angaben von Meyer-Lovis hat sich daran nichts geändert.

Bergedorfs Seniorenbeirat griff das Thema gestern im Gespräch mit Bezirksamtsleiter Arne Dornquast und Werner Omniczynski, Präsident der Bezirksversammlung, auf. Der Beirat überreichte seinen Tätigkeitsbericht für die ersten zwei Jahre Amtszeit. Die Senioren um die Vorsitzende Karin Rogalski-Beeck kritisierten die Ausfälle. Dornquast bedauerte: Bahn-Chef Rüdiger Grube habe ihm mitgeteilt, dass es sich für ihn um ein Luxusproblem handele. Und dem Bezirk fehle das Geld für einen zweiten Lift.

Eine Idee: Die Mechaniker der Radstation könnten einfache Reparaturen am Lift übernehmen. "Einen entsprechenden Vorschlag haben wir der Bahn bereits gemacht. Bislang ohne Erfolg", so Gert Kekstadt, Geschäftsführer der Awo Hamburg Dienste, die die Radstation betreibt. Und: Das Angebot stehe nach wie vor.