Lohbrügge
(rpf).
Anderthalb Jahre lang rückte das Projektforum Demenz Lohbrügge die Krankheit in den Fokus, erarbeitete Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige. Jetzt zogen die Beteiligten Bilanz und kündigten an: Das Netzwerk wird auch nach dem Ende der Projektphase weiterarbeiten, künftig wird auch die Alzheimer Gesellschaft Hamburg einsteigen.

Sozialdezernentin Sabine Steffen dankte den Aktiven im Namen des Bezirks und sprach ihnen ein dickes Lob aus: "Sie haben hier Spuren hinterlassen!" Unterstützung für Demenzkranke und ihre Angehörigen müsse es auch in Zukunft geben. In diesem Zusammenhang hob Steffen vor allem das Konfetti-Café im Haus "brügge" hervor, wo Gesunde und Kranke zusammen singen und künstlerisch aktiv sind. "Damit begegnen Sie Vereinsamungstendenzen", sagte die Sozialdezernentin.

Carola Miehe vom Haus "brügge" zeigte sich von den Erfahrungen beeindruckt: "Dieses Projekt war für uns ein großer Glücksfall." Sie selbst habe viel über den Umgang mit Demenzkranken und deren Familien gelernt. "Wir merken zudem immer mehr, dass bei unseren Besuchern Berührungsängste abgebaut werden", so Miehe.

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) hatte das Modellprojekt im Rahmen der Landesinitiative "Leben mit Demenz in Hamburg" gestartet. Die Wahl fiel auf Lohbrügge, weil der Stadtteil einen besonders hohen Anteil älterer Menschen hat und dort rund 660 Demenzkranke leben.

Das Projekt läuft Ende Juni aus, doch über die Landesinitiative soll es vier weitere Monate finanziert werden. Ralph Szeymies von der HAW setzt für die Zukunft auf den Stadtteilverein, der noch gegründet werden soll: "Ich hoffe, dass er unser Netzwerk nutzt." Eine neue Betreuungsgruppe wolle zudem die Alzheimer Gesellschaft einrichten.

* Das Konfetti-Café bietet morgen ab 15 Uhr einen Tango-Nachmittag mit Ingrid Saalfeld an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.