Von Thomas Voigt

Bergedorf.
"Ein Goldstück" nannte ein Biker letztes Jahr bei den Harley Days den cremefarbenen Ami-Schlitten von Thomas Esbach. Mit seinem 1961 gebauten "Rambler American Custom Convertible" nimmt der 46-jährige Elektro-Ingenieur aus Langenhorn an diesem Wochenende an der "ADAC Klassik Rallye" teil, die heute ein zweites Mal in Bergedorf startet und im weiten Bogen nach Ahrensburg führt.

"Die Marke Rambler ist in Deutschland kaum bekannt", erklärt der Oldtimer-Fan. "Dabei war das eine Zeitlang der viertgrößte Hersteller der USA, spezialisiert auf Kleinwagen." Tatsächlich ist sein rot-weißes Cabrio, das er vor drei Jahren für weniger als 10 000 Euro bei Ebay ersteigerte und aus Atlanta/USA nach Hamburg verschiffen ließ, zu seiner Zeit ein amerikanischer Kleinwagen gewesen. "So breit wie damals die S-Klasse von Mercedes, aber gerade mal so lang wie ein VW-Käfer", sagt der stolze Eigentümer. Eine weitere Besonderheit: Auf der vorderen Sitzbank finden drei Personen Platz, die Rückbank ist nur für zwei angelegt.

Esbachs Arbeitskollege Jens Franzen (55) ist als Beifahrer ständiger Begleiter bei den Rallyes. Er lässt sich stets überraschen, mit welchem Auto es auf Tour geht. Denn Thomas Esbach hat noch eine 1976er Corvette Sting Ray, einen Fiat 500 von 1972, einen Buckelvolvo aus dem Jahr 1960 und einen Chevrolet Corver von 1964 auf mehrere Garagen in Langenhorn verteilt.

"Dabei habe ich kaum Zeit, die Autos zu fahren", sagt der alleinerziehende Vater von zwei Kindern. Nur an seinem Arbeitsplatz in Lokstedt schließen die Kollegen manchmal schon Wetten ab, mit welcher Karosse er wohl heute auf den Hof rollt.

Esbachs Kinder kennen übrigens nur den Fiat und den Volvo. Die drei Amis hält er vor ihnen geheim: "Die haben nämlich keine Sicherheitsgurte. Und Autofahren ohne Gurt - das werden die Kinder bei mir nicht erleben."